Samstag, 24. März 2018

Stepbrother Dearest, Penelope Ward

Stepbrother Dearest
Copyright: Goldmann

Informationen:
Titel: Stepbrother Dearest
Autor/in: Penelope Ward
Seitenzahl: 352
Verlag: Goldmann / Randomhouse
Preis: 9,99 

Link: hier
Inhalt: Greta freut sich auf ihren Stiefbruder Elec, der für das letzte Schuljahr zu ihr zieht. Doch Elec stellt sich als rebellischer Macho heraus, der kein Interesse an einem guten Verhältnis zu seiner Stiefschwester hat. Das was Greta neben seinem unmöglichen Verhalten am meisten stört, ist, dass sie sich trotz allem von ihm angezogen fühlt.
Bald begreift Greta, dass hinter Elecs überheblichen Art viel mehr steckt - nämlicher tiefer Schmerz. Eine gemeinsame Nacht verändert alles, da Greta ihr Herz nun endgültig verloren hat. Doch Elec verschwindet wieder aus Gretas Leben und sie fühlt sich gezwungen alles an ihm zu vergessen.
Jahre später treffen sie wieder aufeinander und sie muss feststellen, dass aus dem rebellischen Teenager ein junger Mann geworden ist, der noch immer die Macht besitzt ihr Herz höher schlagen zu lassen.

Rezension: Stepbrother Dearest konnte mich begeistern und bot damit eine positive Überraschung für mich in dem New Adult-Genre, welchem ich immer kritisch gegenüberstehe.
Die Geschichte ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste Teil erzählt von Elecs Einzug mit siebzehn Jahren und der zweite Teil spielt Jahre später. 
Zunächst erwartete ich eine gewöhnliche New Adult-Geschichte, doch Stepbrother Dearest übertraf all meine Erwartungen. 
Die Protagonisten sind mir alle sympatisch. Greta ist ein Mensch, der wirklich für andere da ist und auch ein gutes Verhältnis zu Elec anstrebt, was er ihr schwer macht. Natürlich lässt sie sich von seinem guten Aussehen einnehmen, aber im Gegensatz zu anderen weiblichen Protagonisten wird sie nicht komplett davon geblendet und verwandelt sich nicht in ein naives unsicheres Mädchen. Stattdessen bleibt sie trotzdem noch sich selbst treu und reflektiert ihre verbotenen Gefühle für ihren Stiefbruder. Und das auf einer so guten Weise, dass man mit ihr mitfühlt und auch ihren inneren Konflikt begreift.
Elec begegnet einem zu Beginn wie der typische Bad Boy, doch schnell ändert sich das Bild, wenn man hinter seine Fassade blickt. Gretas Stiefbruder versteckt nämlich sehr viel Schmerz und hat keine einfache Vergangenheit. Durch Gretas Zuneigung schafft er es sich ihr zu öffnen und ich hatte wirklich viel Mitgefühl für ihn. Das war er durchmachen musste, ist nämlich sehr hart. Das was ich toll finde ist, dass Elec nicht komplett dem Klischee des typischen Bad Boys entspricht. Oft haben diese einfach nur ein schweres Verhältnis zu ihrem Vater, doch bei ihm geht es noch viel weiter und es steckt sehr viel Tiefgründiges darin. Man merkt, dass die Autorin nicht irgendeinen gut aussehenden Jungen zum Schwärmen schaffen wollte, sondern einen wirklich tiefgründigen Charakter, den man verstehen möchte.
Die Handlung entwickelt sich in einem guten Tempo und nichts passiert zu schnell. Es wird sehr gut geschildert, wie Greta es langsam schafft hinter die Fassade ihres Stiefbruders zu blicken. Ich finde es vor allem toll zu sehen, wie die beiden sich schrittweise näher kommen. Die Szenen mit dem gemeinsamen Videospielen und Gretas selbstgemachtes Eis sind mehr als süß. 
Der zweite Teil beginnt mit einer großen Schocknachricht und trotz des Zeitsprungs kann man Greta problemlos folgen. Auch wenn ich den zweiten Teil etwas schwächer als den Ersten finde, gefällt mir auch dieser sehr gut. Elecs und Gretas Wiedersehen wird nachvollziehbar beschrieben und man merkt wie viel noch zwischen den beiden steht. Vor allem aber wie sehr Elec Greta braucht, da sie die Erste gewesen ist, die sich Mühe dafür gibt hinter seine Fassade zu blicken und in ihm mehr als nur einen attraktiven jungen Mann sieht.
Die Handlung verspricht zudem mehr Spannung als man erwarten würde. Tatsächlich ist Stepbrother Dearest eine der spannendsten New Adult-Geschichten, die ich gelesen habe und bietet eine Geschichte, die wortwörtlich süchtig macht.
Etwas, das mich am meisten begeistern konnte, ist, dass man in diesem Roman einfach nicht weiß, was als nächstes passiert. Handlungsmäßig entfernt sich die Autorin nämlich von den meisten Klischees. Oft ist es so, dass ich mir sicher gewesen bin, dass etwas passieren würde, weil das am Besten passen würde, es aber dann doch nicht geschah. Das ist toll, weil es in diesen Situationen oft das Realistischste und Vernünftigste gewesen ist. 
Auch gefühlsmäßig ist der Roman top, da die Geschichte sehr emotional beschrieben wird und man mit den Protagonisten mitfühlt. Vor allem mit Elec, wenn man von dem ganzen Schmerz erfährt, den er versteckt.
Das Ende könnte nicht schöner sein, auch wenn der Epilog für meinen Geschmack etwas zu kitschig geraten ist. Dafür verlässt man das Buch mit einem guten Gefühl und es ist eins, das mir sicher lange in positiver Erinnerung bleiben wird. 

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★   
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   

Fazit: Eine emotionale Geschichte mit tiefgründigen Charakteren, die süchtig macht. Ein wirklicher Stern in dem Genre.

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