Montag, 29. August 2016

Selection Storys - Liebe oder Pflicht, Kiera Cass

Copyright: S. Fischer Verlag

Informationen


Titel: Selection Storys - Liebe
oder Pflicht 
Autor/in: Kiera Cass
Seitenzahl: 272
Verlag: Fischer Kinder und

Jugendtaschenbuch
Preis: 7,99 

Link: hier
Inhalt: In diesem Extraband zur "Selection"-Reihe geht es um Prinz Maxon und Americas erste große Liebe Aspen. Im ersten Teil wird der Beginn des Castings aus Maxons Sicht erzählt, während man in der zweiten Hälfte ein Teil des Castings aus Aspens Sicht erzählt bekommt. Zusätzlich gibt es in den letzten Seiten noch reichlich Bonusmaterial, wie z.B. ein Interview mit Kiera Cass. 

Rezension: Ich habe zwar die "Selection"-Reihe gelesen und wusste damals von den beiden Extrabüchern, hatte aber nicht vorgehabt diese sofort zu lesen. Als ich dann beide Extrabücher zufällig in der Bücherei entdeckt habe, nahm ich sie sofort mit und fing an den Ersten zu lesen. Da der erste Extraband, genauso wie der Zweite sehr dünn ist, kann man diese auch schnell durchlesen. 
Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich mich beim Lesen der beiden Extrageschichten nicht gelangweilt habe, auch wenn man kaum Neues erfährt und lediglich ein Teil des Castings, den man aus den eigentlichen Selection-Büchern kennt aus anderen Sichten erzählt wird. 
Trotzdem schenkt uns Kiera Cass hier einige Überraschungen, so erfährt man von einer jahrelangen Freundin Maxons, die ihm vor dem Casting ihre Liebe zu ihm gesteht und erhält einen genaueren Einblick ins Aspens Soldatenleben oder allgemein zu seinen Gefühlen für America. Wenn man weiß, wie der dritte Teil der Selection-Reihe endet und so wie ich eigentlich für Aspen war, wird einem das Herz beim Lesen seiner Geschichte nochmals schwer. Kiera Cass hat es aber sehr gut gemeistert, die Charakter der beiden unterschiedlichen Jungs wiederzuspiegeln, so, dass man eine ganz andere Sicht auf das Casting erhält.
Die Idee mit dem zusätzlichen Material finde ich auch toll, vor allem im Interview erfährt man mehr zum Enstehungsprozess der Erfolgsreihe und die Stammbäume zeigen dem Leser wie viel Mühe sich Cass mit dem Ausdenken ihres Amerikas der Zukunft gemacht hat.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★   
Spannung:  ★ ★ ★ ☆ 
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt:  ★ ★ ★ ★ 

Fazit: Ein nicht langweiliges Buch, das jedem "Selection"-Fan schöne Stunden bereitet. 

Samstag, 27. August 2016

Eleanor & Park, Rainbow Rowell

Copyright: Hanser Verlag

Informationen


Titel: Eleanor & Park
Autor/in: Rainbow Rowell
Seitenzahl: 368
Verlag: Hanser Literatur
Preis: 16,90 

Link: hier
"Sie hatte recht: Sie sah nie schön aus. Sie sah aus wie ein Kunstwerk und Kunst musste nicht schön sein: Kunst sollte etwas in einem auslösen."

Inhalt: Als Eleanor zum ersten Mal den Schulbus ihrer neuen Schule betritt, wird sie aufgrund ihrer eigenartigen Kleidung und ihrer molligen Figur sofort von den anderen verurteilt. Keiner will ihr einen Platz frei halten. 
Keiner bis auf Park, der selbst zu den Außenseitern gehört, Eleanor anfangs aber auch nicht ausstehen kann. Doch als Eleanor anfängt Parks Comics mitzulesen, kommen sich die beiden langsam näher. Dabei handeln ihre ersten Gespräche noch von den Comichelden oder bestimmten Bands. Langsam verlieben sie sich ineinander, obwohl Eleanor klar ist, dass das aufgrund ihres tyrannischen Stiefvaters nicht lange halten wird.

Rezension: Ich wollte diesen Roman schon seit Ewigkeiten lesen, dabei weiß ich gar nicht mehr genau, wie ich darauf gestoßen bin. Wahrscheinlich war es durch Rainbow Rowells anderen Roman "Fangirl", den ich interessant fand, den es aber leider noch nicht auf Deutsch gibt. Letztes Wochenende entdeckte ich "Eleanor und Park" zufällig in der Bücherei und habe das Buch sofort mitgenommen. 
Mit sehr hohen Erwartungen habe ich den Roman begonnen und die hohen Erwartungen wurden zum größten Teil auch erfüllt. Zunächst muss ich sagen, dass man nach den ersten zehn Kapiteln das Buch einfach anfängt zu lieben. Über dieses Gefühl kommt man nicht hinweg. Ebenfalls ist es so, dass man die ersten hundert Seiten oder einfach den Anfang der Liebesgeschichte mit nur einem einzigen Wort beschreiben kann: Süß
Und die Geschichte ist nichts anderes als süß und zugleich wunderschön. Es gibt einfach keine Worte, um zu beschreiben was für ein Gefühl es ist, wenn man zuerst davon liest, wie Eleanor stumm die Comics mitliest oder später Park ihr eine aufgenommene Kassette schenken will und sie sich nicht traut zu sagen, dass sie keine Batterien für ihren Walkman besitzt. 
Wenn ich schon anfange über Kassetten und Walkmans zu schreiben, darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Geschichte 1986 spielt. Das erkennt man auch daran, dass das Thema Rassismus noch eine Rolle spielt. Diese Jahreszahl macht die Liebesgeschichte noch süßer, weil es kein Internet oder irgendwelche Handys gibt, mit denen man telefonieren kann. So ist es für Eleanor etwas ganz Besonderes, als sie beim Babysitten in einem Haus mit Telefon endlich mit Park telefonieren kann, weil sie zuhause keins besitzt.
Nach den ersten 150 Seiten merkt man aber auch, dass die Geschichte nicht nur süß ist, sondern auch durchhaus ernsthaft. 
Eleanors Familiensituation ist mehr als schrecklich, weil ihr Stiefvater gewalttätig ist und ihr leiblicher Vater keinen Kontakt zu seinen Kindern haben möchte. Eleanor muss außerdem mit ihren vier Geschwistern in einem kleinen Zimmer schlafen, was auf lange Sicht nicht gut funktioniert. Die schlechte finanzielle Situation ihrer Familie ist auch der Grund für ihre eigenartige Kleidung. Das Problem ist nur, dass Park und die anderen Mädchen, die sie in der Schule mobben nichts davon wissen, was alles tragischer aussehen lässt. Eleanors Geschichte berührt einen und nach einiger Zeit wird dem Leser klar, dass nur ihre Momente mit Park zu den Schönen ihres Tages gehören, weil es bei ihr zuhause und mit den restlichen Mitschülern so schrecklich ist. Das nimmt einen so mit, dass ich zweimal beim Lesen Tränen in den Augen hatte.
Die Liebesgeschichte ist eine der Schönsten, die es gibt, weil sie sich zögernd entwickelt und jede Kleinigkeit als etwas Besonderes gilt. Während andere Autoren aus dem ersten Kuss, der schnell kommt, kein Drama machen, lässt Rowell diesen spät kommen und beschreibt ihn mit solch einer Besonderheit, dass es einen mehr als berührt. Genauso wie das erste Händchenhalten. Diese Intensivität, mit der erzählt wird, macht den Roman einfach großartig und dafür braucht man nicht viel Aktion oder Spannung.
Ein weiterer positiver Punkt, ist, dass die Geschichte absolut realistisch erscheint, mit real wirkenden Personen. 
In meinem letzten Blogeintrag habe ich noch darüber geschrieben, wie Jungs immer nur als perfekt in vielen Büchern dargestellt werden und dann treffe ich auf diesen Roman, wo alles anders ist. Park ist Halbkoraner. Dabei ist sein Vater über etwas leicht Mädchenhaftes an ihm enttäuscht und im Gegensatz zu vielen anderen Jungs in Büchern beschreibt Eleanor ihn mit kurzen und nicht langen Wimpern. Eleanor sieht wie zuvor erwähnt auch nicht perfekt aus. Sie ist pummelig, hat rote wilde Locken, schminkt sich nicht und hat einen eigenartigen Kleidungsstil.
Park ist in dem Punkt auch kein edler Ritter, weil er Eleanor genauso wie der Rest der Schule deswegen verurteilt und kommt ihr erst später näher. Während ihrer Beziehung macht er auch ständig Fehler, was Eleanor denken lässt, dass sie ihm peinlich ist, aber genau das macht die Geschichte realistisch. Rowell erzählt nicht klischeehaft von einem Jungen, der als Einziger eine Außenseiterin nicht sofort verurteilt. Wie soll es auch anders sein, wenn Eleanor der Meinung ist, dass sich Shakespeare in "Romeo und Julia" über die Liebe lustig macht. All das macht "Eleanor & Park" zu so etwas Besonderen. Man merkt, dass sie sich nur wegen ihrem Charakter ineinander verlieben und danach erst beginnt man das Äußere zu lieben, weil es den Charakter, den man so liebt, wiederspiegelt.  
Was ich jedoch auch nicht leugnen will, ist das die Geschichte mit ihrem sehr guten Anfang zum Ende hin leider etwas schwächer wird. Man weiß zwar, dass irgendetwas Schlimmes passieren wird, aber als es dann soweit ist, wird das für meinen Geschmack viel zu schnell und einfach runter erzählt. Auch das Ende ist leider etwas komisch, weil es eher offen ist. Zwar könnte man davon ausgehen, dass die beiden nach Eleanors Brief wieder zusammen kommen, aber gleichzeitig könnte es auch sein, dass das einfach nur ihre letzten Worte an Park sind, um mit einem wunderschönen Kapitel ihres Lebens abzuschließen. Ein Epilog wäre da sehr aufschlussreich gewesen. Was man aber nicht vergessen darf, ist, dass Rowell ihre Geschichte nicht klischeehaft erzählt, weswegen ein anderes Ende vermutlich unpassend gewesen wäre. Somit muss man sich mit diesem abfinden, weil es einfach das Passendste ist und so wie es geschrieben wurde zu "Eleanor & Park" gehört. 

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★   
Spannung:  ★ ★ ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt:  ★ ★ ★  

Fazit: Eine wunderschöne und süße Liebesgeschichte, für die es kaum Worte gibt, um sie zu beschreiben. "Eleanor & Park" geht ans Herz und lässt einen, nach dem Lesen nicht mehr los. Ein Buch, das einfach nur einzigartig ist.

Dienstag, 23. August 2016

Smaragdgrün - Liebe geht durch alle Zeiten, Kerstin Gier

Copyright: Arena Verlag

Informationen


Titel: Smaragdgrün - Liebe
geht durch alle Zeiten
Autor/in: Kerstin Gier
Seitenzahl: 496
Verlag: Arena
Preis: 16,99 

Link: hier
Inhalt: Wie soll man über einen Jungen hinweg kommen, der einem das Herz gebrochen hat, wenn man ihn jeden Tag sehen muss? Dieser Frage muss sich Gwendolyn im dritten Teil der Edelstein-Trilogie stellen. Dabei stellt ihre erste große Liebe nicht das einzige Problem dar, denn auch beim Thema "Zeitreisen" treten größere Probleme auf und dieses Mal müssen Gwendolyn und Gideon alles versuchen, um den Grafen zu besiegen und ihr Leben zu retten.

Rezension: Wie auch schon in den ersten beiden Teilen begeistert Kerstin Gier mit ihrer perfekt durchdachten Geschichte, großer Spannung und humorvollen Erzählen. Dabei übertrifft sie sich selbst, da der dritte Teil meiner Meinung der Beste ist.
Und das allein ist schon eine Leistung, weil viele mehrteilige Reihen immer schlechter werden und mir bei vielen Trilogien der letzte Teil am Wenigsten gefiel. 
Hier ist das glücklicherweise nicht der Fall und der dritte Teil ist so spannend, dass ich ihn in nur zwei Tagen durchgelesen habe. Auch die Liebesgeschichte von Gwendolyn und Gideon gewinnt hier an mehr Tiefe und erscheint aufgrund der schnellen Entwicklung weniger absurd als in den ersten beiden Teilen. Hier merkt man erst richtig, dass die beiden füreinander geschaffen sind. 
Das Schöne an "Smaragdgrün" ist, dass hier alle Fragen, auch die Kleinsten eine Antwort erhalten und man ein packendes und würdiges Finale erhält. 
Abschließend kann ich sagen, dass sich das Wiederlesen der Edelstein-Trilogie mehr als gelohnt hat und ich die Reihe wahrscheinlich irgendwann wiederlesen werde. Es ist einfach beeindruckend, wie Kerstin Gier es schafft eine spannende und einzigartige Story, Romantik und viel Humor in einer Buchreihe zu vereinigen.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★   
Spannung:  ★ ★ ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt:  ★ ★ ★  

Fazit: Ein würdiger spannender Abschluss, der keine Fragen offen lässt und weitere Geheimnisse offenbart. 

Samstag, 20. August 2016

Saphirblau - Liebe geht durch alle Zeiten, Kerstin Gier

Copyright: Arena Verlag

Informationen


Titel: Saphirblau - Liebe 
geht durch alle Zeiten
Autor/in: Kerstin Gier
Seitenzahl: 400
Verlag: Arena
Preis: 15,99 

Link: hier
Inhalt: Im zweiten Teil der Edelsteintrilogie steht Gwendolyn vor unbeantworteten Fragen, die nach Antworten verlangen. Vor allem aber steht noch immer ihre und Gideons Mission im Mittelpunkt, bei der es darum geht, den Blutkreis im Chronographen zu schließen. Dabei spielen aber auch Gwendolyns Gefühle verrückt, weil sie frisch verliebt in Gideon ist, bei dem sie noch immer nicht weiß, wie er wirklich zu ihr steht.

Rezension: Der zweite Teil der Edelsteintrilogie knüpft direkt an den Ersten an, weswegen man "Rubinrot" gelesen haben sollte, bevor man mit "Saphirblau" anfängt. 
Auch der zweite Teil ist so wie sein Vorgänger perfekt aufgebaut und verläuft im schnellen Tempo, ohne langweilige Momente zu beinhalten. Während "Rubinrot" mehr davon handelt, wie Gwendolyn mit ihrer entdeckten Gabe umgeht, dreht sich in "Saphiblau" alles um den Grafen und seine Geheimnisse. Vor allem Lucys und Pauls Verschwinden spielen jetzt eine wichtige Rolle, auf die in diesem Teil der Fokus liegt. 
Der zweite Teil wird spannend erzählt, so, dass es kaum möglich ist, das Buch aus der Hand zu legen und das obwohl ich "Saphirblau" jetzt zum zweiten Mal gelesen habe. Innerhalb von drei Tagen habe ich den Roman beendet. 
Die ganze geniale Geschichte gewinnt durch Kerstin Giers unterhaltsamen Schreibstil und viel Humor noch mehr an Wert, so, dass es ein wunderbares Erlebnis ist"Saphirblau" zu lesen. 
Das Einzige, was mich nach vier Jahren etwas schmunzeln lies, war die Tatsache, dass sich zwischen Gideon und Gwendolyn alles viel zu schnell entwickelt und es den Anschein hat, als ob Gwendolyn von Gideon nur wegen seines gutes Aussehens beeindruckt ist. Bei meinem ersten Lesen erschien mir das noch nicht als schlimm, aber jetzt fällt es mir auf, weil ich älter bin. Trotzdem kann man darüber hinwegsehen, weil es sich bei dieser Reihe in erster Linie um eine Fantasy-Reihe handelt und nicht um eine Romanze, auch wenn der Untertitel so klingt.
Und die restlichen positiven Punkte lassen über diese Kleinigkeit hinwegsehen.
Abschließend ist noch zu erwähnen, dass "Saphirblau" mit einem spannenden Höhepunkt endet, nach welchem man unbedingt den dritten und letzten Teil der Trilogie lesen möchte.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★  
Spannung:  ★ ★ ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt:  ★ ★ ★  

Fazit: "Saphirblau" ist genauso unterhaltsam und spannend wie "Rubinrot" und nur schwer aus der Hand zu legen. 

Freitag, 19. August 2016

Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten, Kerstin Gier

Copyright: Arena Verlag

Informationen


Titel: Rubinrot - Liebe geht
durch alle Zeiten
Autor/in: Kerstin Gier
Seitenzahl: 352
Verlag: Arena
Preis: 16,99 

Link: hier
Inhalt: Mit sechzehn Jahren erfährt Gwendolyn, dass sie ein Zeitreise-Gen geerbt hat, das eigentlich ihre Cousine Charlotte haben sollte, die ihr ganzes Leben lang auf ihre Aufgabe als Zeitreisende vorbereitet wurde. 
Nachdem Gwendolyn von ihrer besonderen Gabe erfährt, beginnt ein komplett neues Leben für sie. Gideon, ihr Begleiter auf Zeitreisen macht das nicht gerade einfacher. Eigentlich findet sie ihn arrogant, aber bald merkt sie, dass sie beginnt, sich in ihn zu verlieben.

Rezension: Ich habe die "Edelstein-Trilogie" von Kerstin Gier vor vier Jahren zum ersten Mal gelesen. Mir war danach zwar immer klar gewesen, dass ich sie noch einmal lesen werde, weil ich viel zu schnell die Büchern beendet hatte, aber der jetzige Griff zu "Rubinrot" war eher spontan.
Der Grund dafür, dass ich mich für das Wiederlesen entschieden habe, ist nämlich, dass ich, nachdem ich den Kinofilm zu "Smaragdgrün" gesehen habe und mir die ersten beide Teile nochmals auf DVD anschaute, in zahlreichen Diskussionen zu der Trilogie versunken bin und gemerkt habe, wie viel ich nicht mehr wusste. Also musste ich jetzt einfach alles nochmal lesen, um meinem Gedächtnis bei bestimmten Themen wieder auf die Sprünge zu helfen.
Als erstes muss ich erwähnen, dass das Wiederlesen von "Rubinrot" eine Besonderheit beinhaltet, denn beim zweiten Lesen fallen einem allerlei Hinweise auf das Ende der Reihe und weitere Geheimnisse, die erst später aufgedeckt werden auf, wodurch das Lesen noch mehr Spaß macht. 
Somit war es für mich im Gegensatz zum zweiten und drittem Lesen der "Die Tribute von Panem" - Reihe oder dem Wiederlesen vom zweiten "Die Bestimmung"-Teil so, als ob ich "Rubinrot" komplett von Neuem lesen würde. (Vorsicht Spoiler): Zum Beispiel entdeckt man viele Hinweise darauf, dass beim Schließen des Blutkreises ein Mittel für ein unsterbliches Leben für den Grafen beschaffen wird. Wer "Saphirblau" zu Ende gelesen hat, weiß auch, dass Gideon seine Gefühle für Gwendolyn nur vorgetäuscht hat und das erkennt man hier nach seinem ´privaten´ Gespräch mit dem Grafen extrem. Während er davor Gwen fast schon ignoriert oder nur beleidigt hatte, ist er danach wie verwandelt. Umso schneller kommt es dann schon zum finalen Kuss, der nach zwei Tagen eigentlich schon zu schnell kommt, aber gleichzeitig ein perfektes Ende für Teil Eins darstellt.
Mir hat "Rubinrot" genauso gut wie beim ersten Lesen gefallen, wenn nicht sogar noch besser. Mir bescherte der Roman lange Lesenächte und obwohl ich die Handlung schon kannte, war er genauso spannend wie beim ersten Lesen, eben weil man jetzt mehr auf die versteckten Hinweise achtet, die einem gleichzeitig zeigen, dass Kerstin Gier die Trilogie perfekt durchgeplant hat.
Was mir an "Rubinrot" auch so gut gefallen hat, war der Humor. Es gibt so viele lustige Stellen und jeder, der schon etwas von Kerstin Gier gelesen hat, weiß natürlich von ihrem Talent Humorvolles einzubauen, das den Leser zum lachen bringt.
Außerdem sind ihre Charaktere so gut beschrieben, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann und man nimmt ihren Personen auch alles ab. Die sechzehnjährige Gwen benimmt sich so wie ein Mädchen mit sechzehn und nicht etwa so wie eine Jüngere oder Ältere.
Ein weiterer positiver Punkt, ist, dass "Rubinrot" mit seinen fünfzehn Kapiteln ein sehr gutes Tempo hat. Die Geschichte verläuft nicht zu langsam und geht schnell voran, so, dass es einem nicht langweilig während des Lesens wird. Dafür liest sich der Roman sehr schnell, so, habe ich "Rubinrot" in nur vier Tagen beendet.

Abschließende Bewertung: 
Idee:  ★ ★ ★  
Spannung:  ★ ★ ★  
Gefühle: ★ ★  ☆ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt:  ★ ★ ★  

Fazit: Ein unterhaltsamer lesenswerter Roman, der durch eine gute Mischung und viel Spannung begeistert.

Samstag, 13. August 2016

Ein Moment fürs Leben, Cecelia Ahern

Ein Moment fürs Leben
Copyright: S. Fischer Verlage
Informationen

Titel: Ein Moment fürs Leben
Autor/in: Cecelia Ahern
Seitenzahl: 464
Verlag: FISCHER TASCHENBUCH
Preis: 9,99 

Link: hier
Inhalt: Lucy ist 29 Jahre alt und seit zwei Jahren funktioniert nichts mehr gut in ihrem Leben. Ihr Freund trennt sich von ihr und sie beginnt sich in Lügereien zu verstricken. Alles verändert sich, als sie plötzlich Briefe von ihrem eigenen Leben bekommt, welches sich mit ihr treffen möchte.

Rezension: Ich habe mit sehr hohen Erwartungen den Roman angefangen, weil Cecelia Ahern eine meiner Lieblingsautorinnen ist und mich bisher alle ihre Romane begeistern konnten. Umso schmerzhafter ist es für mich jetzt zugeben zu müssen, dass "Ein Moment fürs Leben" eine Enttäuschung war. 
Um zunächst auf die Idee sprechen zu kommen, kann ich sagen, dass ich diese sehr gut finde, sonst hätte ich mich nicht dafür entschieden den Roman zu lesen. Auf die Idee eine Geschichte über eine Frau zu schreiben, die ihrem eigenen Leben begegnet, muss man erst einmal kommen. Doch je mehr man über dieses "Leben" erfährt, desto weniger Begeisterung konnte man für den Mann, der Lucys Leben darstellt, finden, denn als die beiden anfangen fast jede erdenkliche Sekunde miteinander zu verbringen, erinnert "Ein Moment fürs Leben" stark an Aherns anderen Romane und wie eine schlechte Mischung von diesen. 
Um welche es sich genau handelt, werde ich jetzt ansprechen. In dem fantastischen Roman "Zwischen Himmel und Liebe" der Autorin verändert ein unsichtbarer Freund, die Sichtweise einer Frau und Cosmo, so nennt sich Lucys Leben, erinnert charakterlich stark an den unsichtbaren Freund aus "Zwischen Himmel und Liebe". 
Und dann haben wir noch den Roman "Die Liebe deines Lebens" von Cecelia Ahern, in welchem eine Frau einen depressiven Mann begleitet und jede erdenkliche Sekunde mit ihm verbringen möchte, um ihn von einem zweiten Selbstmordversuch abzuhalten, was an Cosmos fast ständige Nähe zu Lucy erinnert. 
Die einzige Unterschiede liegen nur darin, dass Lucy keine Gefühle für Cosmo entwickelt, denn da gibt es zwei andere männliche Optionen und, dass "Ein Moment fürs Leben" mit weniger Herz und Gefühl erzählt wird. 
Damit wäre ich jetzt auch schon bei meinem nächsten Punkt. Wenn man ein Buch beginnt, dass sich dem sensiblen Thema Leben nähert, erwartet man auch einige nachdenkliche Aspekte, doch die Wahrheit ist, dass mir das bei dem Roman völlig gefehlt hat. Wenn man hier nach Belehrungen sucht, findet man nur die abgekauten Klischeehaften, wie, dass man eine Arbeit machen sollte, die einem Spaß macht, Erfolg nicht das wichtigste ist oder man mit Lügen nicht weit kommt. Jedoch nichts wirklich Neues. 
Selbst die letzten Sätze über das Leben an sich wirken mir im Gegensatz zu denen in "Die Liebe deines Lebens" viel zu aufgezwungen. Das ist vor allem enttäuschend, weil ich von Ahern weiß, dass sie eigentlich gut schreiben kann, vor allem wenn es um solche philosophischen Themen geht.
Bei den Charakteren fehlt es mir leider auch an Originalität, denn wie gesagt, erinnerte mich Cosmo viel zu sehr an eine andere Romanfigur und die beiden Männer, mit denen die Hauptperson zusammenkommen könnte, besitzen zu wenig Tiefe und wirken eher wie gustaussehende Posterboys. 
Bei Blake, der sich einst von Lucy getrennt hat, kann man das zwar verstehen, weil er einen egoistischen Charakter besitzt, aber Don, der zweite Mann der Runde hätte ruhig als weniger perfekt aussehend beschrieben werden können und mit mehr Tiefe.
Die Familie Lucys ist leider auch nicht sehr überzeugend und wird viel zu oberflächlich beschrieben. Ihre Eltern sind sehr reich, besitzen ein großes Haus und wie soll es auch anders sein, hat Lucy große Probleme mit ihrem Vater, der sie aufgrund ihres mangelndes Erfolgs für eine Schande der Familie hält. Diesen nicht sehr sympatischen Vater kennen wir schon aus "Die Liebe deines Lebens". 
Um ehrlich zu sein, wirken die ganzen Szenen mit der Familie in deren hübschen Haus mehr wie aus einer ZDF-Romanze, als aus einem Roman einer talentierten Autorin.
Die einzige Charaktere, die noch gut erarbeitet worden sind, sind Lucys Freunde und Arbeitskollegen, denn diese sind die Wenigen in dem Roman, die einem realistisch erscheinen.
Jetzt möchte ich die Geschichte ansprechen und muss leider zugeben, dass diese schwere Makel beinhaltet und die oben erwähnten Punkte, wie die oberflächlichen Charaktere leider nicht retten kann. 
Zuerst einmal muss ich sagen, dass es einem unglaublich schwer fällt in das Buch zu kommen. Erst nach hundert Seiten steckt man drin und dann kommt schon die nächste Enttäuschung, weil nichts passiert. Erst nach zweihundert Seiten gewinnt die Geschichte an richtiger Spannung.
Insgesamt wirkt der Aufbau viel zu wenig durchdacht, was zur Folge hat, dass der Roman den Leser langweilt.
Nun muss ich auch auf die Liebe zu sprechen kommen. Der Leser merkt sofort, dass Lucy noch in ihren Exfreund verliebt ist und trotzdem tut Ahern so, als ob das in der Mitte des Romans eine Überraschung sei. Sie begreift es nämlich in dem Moment, in dem Cosmo, sie nach ihrem Traum fragt und ihr erst nach einer Weile einfällt, dass es eine erneute Beziehung mit Blake ist. Das ist viel zu vorhersehbar, aber dafür sind die späteren Szenen mit Blake die Spannendsten im Roman.
Und dann haben wir Don, einen Mann, den sie durch Zufall kennenlernt, weil sie eine falsche Nummer anruft. Zwar mag die Romanze der beiden süß erscheinen, was dann aber auch durch ein viel zu schlechtes Planen der Autorin zerstört wird. Eines Tages bekommt Lucy nämlich Besuch eines Teppichreinigers, den sie bestellt hat und der Leser weiß sofort, dass es Don ist, weil beide sich gleichzeitig in der Wohnung SMS schreiben. Trotzdem wird, als sie es endlich begreifen, so getan als ob es sich dabei um eine Überraschung handelt. 
Das Ende ist leider genauso vorhersehbar und, aufgrund des etwas herzlosen Erzählen, kann man das auch nicht verzeihen. 
Fakt ist, dass Ahern eigentlich super schreiben kann, ihr Potential bei "Ein Moment fürs Leben" jedoch nicht ausgeschöpft wurde. Während die Romane, die ich zuvor von ihr gelesen haben, mein Herz berührt haben und noch immer ein Teil dieses sind, berührte "Ein Moment fürs Leben" kaum etwas in mir. 
Zudem muss ich sagen, dass die Geschichte langweilig erzählt wird und ich froh darüber bin, es endlich beendet zu haben, während ich bei den anderen Romanen der Autorin nicht wollte, dass sie enden.
Ich möchte nicht alles schlecht reden, denn "Ein Moment für Leben" hat auch positive Aspekte. So findet man in diesem Roman eine lustige Stelle, die so witzig war, dass es mir schwer fiel, mit dem Lachen aufzuhören. 
In den letzten siebzig Seiten, findet man zudem die Cecelia Ahern wieder, die man aus den ihren anderen Romanen kennt. Diese siebzig Seiten sind die einzigen Unterhaltsamen.
Fakt ist, der Roman ist nicht der Beste der irischen Autorin und wenn ich jemanden etwas von Ahern empfehlen würde, ist es nicht "Ein Moment fürs Leben." 
Trotzdem werde ich weiterhin Romane von Cecelia Ahern lesen, weil das der bisher Einzige von ihr ist, der mich enttäuscht hat.

Abschließende Bewertung:
Idee:   ★ ★ ★  
Spannung:  ★ ★  ☆ 
Gefühle: ★ ★  ☆ 
Charaktere:  ★ ★  ☆ 
Insgesamt:  ★ ★  ☆ 

Fazit: Ein Roman, der mich leider enttäuscht hat, weil er zu wenig durchdacht wurde. Es gibt viel bessere Romane von Cecelia Ahern. 

Montag, 8. August 2016

Über viel zu perfekte Liebesbeziehungen

Gestern schaute ich mir Smaragdgrün zum zweiten Mal im Kino an, weil meine kleine Schwester den Film auch unbedingt sehen wollte, nachdem sie alle Bücher gelesen hat. Natürlich merkt man dann, dass einem beim zweiten Kinobesuch noch mehr im Film auffällt. Gleichzeitig ist es aber auch etwas anderes mit der jüngeren Schwester als mit der besten Freundin ins Kino zu gehen, denn sie betrachtet die Geschichte von Gwendolyn und Gideon etwas anders. 
Auf dem Weg nach Hause meinte ich nämlich, dass ich den Film gar nicht so kitschig, sondern süß finde, woraufhin meine Schwester mich mit großen Augen anschaute und fast schockiert: "Findest du? Ich fand ihn total kitschig" antwortete. Und das obwohl in einer ihrer Disney-Lieblingsserien der Junge seine Freundin mit einer Ballonfahrt überrascht und bei dieser auf seiner Gitarre spielt und ihr irgendwelche Liebeslieder vorsingt. 
Sie interessiert sich bei Smaragdgrün mehr für das Zeitreisen an sich oder lacht über Charlottes Auftritt bei der grünen Party, als dass die Liebe von Gwen und Gideon bei ihr im Mittelpunkt steht.
Das gibt mir zwar zu denken, ändert jedoch nichts daran, dass ich die Liebesgeschichte der beiden als mehr als süß empfand. Und zuhause landete ich wenig später auf Youtube, um mir irgendwelche Clips zu Smaragdgrün anzuschauen. Das fing damit an, dass ich erst Musikvideos mit Clips aus den drei Rubinrot-Filmen anschaute und am Ende irgendwann beim französischen Trailer für Smaragdrgrün landete.
Nun aber zurück zum Thema. Nachdem ich mich wieder viel zu lange mit der Rubinrot-Reihe beschäftigt habe und erneut an die Worte meiner Schwester denken musste, begann ich mehr über die Liebe zwischen Gwen und Gideon nachzudenken. Was hat es damit auf sich, dass diese so sehr begeistert, dass Fans auf Youtube Videos zu den beiden mit Liebesliedern schneiden oder im Kino beim finalen Kuss unendliche Freude empfinden? 
Dabei sind die beiden nicht die Einzigen, die für so viel Furore sorgen, denn mittlerweile gehört eine gute Lovestory in fast jeden erfolgreichen Jugendroman und fängt manchmal sogar mehr Aufmerksamkeit ein, als sie sollte. Man denke dabei an "Die Tribute von Panem", wo sehr stark darüber diskutiert wurde, ob man nun Team Peeta oder Team Gale ist und das, obwohl es der Autorin mehr darum geht, unsere Gesellschaft zu kritisieren. 
Betrachtet man Liebesgeschichten in Büchern nun noch genauer, fällt auf, dass die Jungs fast immer perfekt sind. So auch Gideon, der im Film natürlich von einem gut aussehenden Schauspieler dargestellt wird, aber auch in den Büchern mit den gleichen perfekten Eigenschaften glänzt. Er findet immer die richtigen Worte für Gwen und tut einfach alles, um sie zu beschützen, so, dass man schon leicht an Romeo und Julia denken muss.
In anderen Büchern sieht es mit den männlichen Hauptpersonen nicht anders aus. Immerhin glänzt auch Four aus "Die Bestimmung" mit makellosen Aussehen und in den zuvor erwähnten "Die Tribute von Panem" - Büchern, besitzt auch Peeta einen mehr als liebenswerten Charakter. Genauso wie im Roman "Seelen", wo sogar zwei Jungs die perfekten Freunde sein könnten. 
Und das waren nur Fantasy-Romane, bei Liebesromanen sieht das ganze natürlich noch extremer aus. Insbesondere bei Colleen Hoover - Romanen, wo die Jungs nichts als perfekt sind. Vom Aussehen und Charakter her. Und die zahlreichen Bücher mit Vampiren im Mittelpunkt präsentieren natürlich auch nur die besten Romanzen. 
Die Realität sieht jedoch etwas aus. Man schaut sich um und findet keinen perfekten Gideon oder Edward. Trotzdem haben die zahlreichen Romane aus unseren Bücherregalen zur Folge, dass wir zu hohe Ansprüche in Bezug auf Jungs entwickeln. 
Wenn wir immer nur von dramatischen Liebesgeschichten lesen, in denen der Freund mehr als perfekt ist, träumen wir auch von solch einer Romanze und das obwohl wir wissen, dass die Chance so eine zu bekommen der gleicht, in einem Lotto zu gewinnen, denn Jungs und Beziehungen sind niemals perfekt. 
Warum lassen wir uns dann aber so sehr von Büchern oder auch Filmen mitreisen, die eine fast nahezu perfekte Lovestory auftischen? 
Das liegt nicht nur daran, dass man beim Lesen selbst für die männlichen Protagonisten schwärmt. Es ist auch nicht nur der Wunsch, selbst so jemanden zu finden, obwohl man weiß, dass das nicht passieren wird.
Etwas anderes spielt die entscheidendste Rolle dafür, dass man von so einer Beziehung wie sie in vielen Büchern dargestellt wird, träumt. 
Die Beziehung von Protagonisten in Büchern erscheint immer als Ideal und unendlich stark, weil sie unter "nicht normalen" Voraussetzungen entsteht. Gideon und Gwen sind beide Zeitreisende und müssen am Ende um Leben und Tod kämpfen. Edward ist nun einmal ein Vampir und Laurel und Tamani (Elfenkuss-Reihe) beides Elfen, die zwischen zwei Welten stehen. Natürlich erscheint unter solchen Voraussetzungen eine Liebesbeziehung spannender und der Junge perfekt. 
Und Liebesromane sind ja nur so spannend, weil es in diesen sehr viel Drama gibt, das sich zwar in der Realität abspielt, aber diese nicht unbedingt wiederspiegelt. Man weiß auch, dass es nicht realistisch ist, liest es aber trotzdem, weil man dadurch, aus seiner eigenen Realität für einen Moment fliehen kann. 
Und um ehrlich zu sein, ist die Liebe nicht das Einzige, das  perfekt dargestellt wird. Auch andere Dinge sind es, wie z.B. Familien. Wie oft habe ich schon über die perfekte Bilderbuchfamilie gelesen, in der einfach alles einwandfrei funktioniert, obwohl im echten Leben keine Familie so wie aus einem Bilderbuch erscheint?
Das führt dazu, dass wir uns nicht nur nach einem perfekten Freund sehnen, sondern allgemein nach dem Leben eines Buchprotagonisten. Denn während wir ganz normal zur Schule, Arbeit oder Uni gehen, kämpfen in Büchern Personen gegen das Böse oder müssen herausfinden, dass sie in Wirklichkeit Dämonenjäger oder Vampir sind. 
Das erscheint oft spannender als unser normaler Alltag. Trotzdem verliert man sich in Bezug darauf nicht so sehr, wie in Bezug auf die Liebe, vielleicht weil diese näher erscheint und im Gegensatz zu Fabelwesen auch in unserer Welt existiert. Somit ist es einfacher, sich nach dieser zu sehnen, als danach gegen das Böse kämpfen zu müssen.
Ich möchte dabei nicht alles aus einer Sicht betrachten, denn natürlich gibt es auch Geschichten, in denen die Liebe und der damit verbundene Freund als nicht unbedingt perfekt dargestellt wird. So kann ich mich zum Beispiel noch gut daran erinnern, dass Four aus "Die Bestimmung" charakterliche Makel zeigt und überhaupt die Beziehung von ihm und Tris nicht immer einwandfrei verläuft. Quentin aus "Margos Spuren" wird auch nie als perfekt aussehend beschrieben und bekommt trotzdem seinen Kuss von Margo. 
Und genau das bringt alles der Realität näher und macht mir eine Geschichte sympatischer. Wenn man von der Nichtperfektion liest, die dem echten Leben näher kommt und in der man sich verstanden fühlt.
Natürlich ist es auch schön von dem perfekten Liebespaar mit dem fürsorglichen umwerfend aussehenden Freund zu lesen, um zu Lächeln oder Träumen, aber manchmal braucht man auch eine Prise Realität. Und um ehrlich zu sein, sind es gerade die realistischen Geschichten, die einen berühren, weil sie eben echt wirken und man sich in diesen wiederfinden kann.
Vielleicht muss es einfach mehr Geschichten über unperfekte Jungs geben und Beziehungen, die etwas mehr Makel beinhalten. Aber gleichzeitig, werden die Zahlen dieser immer niedrig bleiben, denn es ist schwierig, neben dem Erzählen vom Weltretten und den damit verbundenen Dramen auch noch eine komplizierte Beziehung zu beschreiben. Da ist es einfacher, diese ist problemlos und bietet die Konstante für den Roman.
Und um ehrlich zu sein, würde mir eine Bücherwelt, ohne unschlagbare Paare, wie Gwen und Gideon fehlen, denn es tut gut mal in der Welt dieser zu versinken. Außerdem geht bei mir nichts über die Filmabende mit Freundinnen, wo wir alle mitfiebern, wenn ein Mädchen und ein Junge endlich zusammenkommen oder uns über einen Freund aufregen, der nicht der Richtige ist. Das sind unvergessliche Momente der Freundschaft und wenn süße Romanzen aus Büchern oder Filmen die Freundschaft stärken, haben sie doch auch etwas Gutes an sich, oder ;). 
Man muss nur wissen, dass die Realität anders aussieht und auch eine Beziehung, ohne den Kampf gegen das Böse oder viel Drama schön sein kann, sobald man seinen Prinzen gefunden hat.