Freitag, 30. September 2016

Die Bestimmung - Fours Geschichte, Veronica Roth

Copyright: cbt 



Informationen

Titel: Die Bestimmung -
Fours Geschichte
Autor/in: Veronica Roth
Verlag: cbt / Randomhouse
Seitenzahl: 320
Preis: 14,99 

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Inhalt: In diesem Extraband zur Die Bestimmung-Trilogie geht es um Four. In sieben Kurzgeschichten wird mehr über seine Vergangenheit und seine ersten Tage mit Tris erzählt. 

Rezension: Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich die Idee für einen Extraband über Four richtig gut finde, denn er ist nun einmal einer der interessantesten Charaktere aus der Die Bestimmung- Welt. Man erfährt viel Neues über Fours Geschichte und erhält dadurch einen besseren Einblick in seine Welt. 
Die letzten Geschichten finde ich am besten, weil in diesen auch Tris vorkommt. Man merkt hier erst richtig, wie viel die beiden gemeinsam haben.
Was mir auch besonders gut gefällt, ist, dass man merkt, dass die Autorin wirklich Freude beim Schreiben des Buches hatte und es nicht nur aus einem Pflichtgefühl heraus gemacht hat.
Außerdem kann man sich wirklich gut in Four hineinversetzen und seine Gedanken nachvollziehen, da Roth so gut erzählt. Fours Geschichte ist zwar nicht extrem spannend, aber dafür glänzt das Werk mit den gut erzählten Geschichten.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★   
Spannung:  ★  ★ ☆ 
Gefühle: ★ ★ ★  
Charaktere: ★ ★ ★  
Insgesamt: ★ ★ ★ ★ 

Fazit: Ein gelungener Extraband zu Four, der auf jeden Fall unterhaltsam ist. 

Samstag, 24. September 2016

Zurück ins Leben geliebt, Colleen Hoover

Copyright: dtv - Verlag

Informationen


Titel: Zurück ins Leben 
geliebt
Autor/in: Colleen Hoover
Seitenzahl: 368
Preis: 12,95 

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Inhalt: Als Tate zu ihrem Bruder nach San Francisco zieht, lernt die dessen Freund Miles kennen. Miles ist meist schweigsam und scheint eine große Last mit sich zu tragen. Tate fühlt sich dennoch zu ihm hingezogen und ihm geht es genauso. Doch er möchte keine feste Beziehung eingehen. Es gibt von ihm aus nur zwei Regeln: Frage niemals nach der Vergangenheit und erwarte keine Zukunft. Obwohl Tate klar ist, dass sie mehr für ihn empfindet, lässt sie sich darauf ein und bringt ihr ganzes Gefühlsleben in Gefahr.

Rezension: Als "Zurück ins Leben geliebt" in den USA unter dem Titel "Ugly Love" herauskam, war für mich klar, dass ich den Roman unbedingt lesen möchte. Das Buch sorgte nach dessen Veröffentlichung für viel Gesprächsstoff und als ich mitbekam, dass "Ugly Love" 
sogar verfilmt werden soll, war meine Neugier noch größer. Immer wieder schaute ich im Internet nach, wann endlich der Roman in Deutschland veröffentlicht wird, was sich damals noch wie eine Ewigkeit anfühlte. Meine erste Begeisterung für den Roman, über dessen Inhalt ich kaum etwas wusste, hat sich jedoch gelegt, als ich mir immer mehr Rezensionen und anschließend auch den ersten Filmtrailer anschaute. Mir wurde klar, dass "Ugly Love" keine normale Liebesromanze sein würde, sondern Szenen beinhaltet, die ich in Büchern nicht leiden kann. Ich bin ja allgemein kein großer Fan von Liebesromanen und lese in dem Genre fast nur Colleen Hoover und Cecelia Ahern, aber als ich erste inhaltliche Dinge zu "Ugly Love" gehört habe, sanken meine Erwartungen. Etwas, dass in den Rezensionen deutlich herauskam, war, dass es in dem Roman die körperlichen Aspekte zu sehr geschildert werden. Somit fing ich ohne große Erwartungen damit an "Ugly Love" zu lesen, doch wurde anfangs positiv überrascht. 
Schon nach dem ersten Kapitel liebte ich das Buch und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die ersten hundert Seiten sind für mich einfach perfekt und Colleen Hoover begeistert in diesen, wie aber auch im ganzen Roman mit ihrem wunderschönen Schreibstil. Was mir sofort positiv auffiel, ist, dass die Kapitel abwechselnd aus Tates und Miles' Sicht erzählt werden. Bei Miles wird immer davon erzählt, was vor sechs Jahren passiert ist und ihn zu dem Menschen machte, der er heute ist. Seine Kapitel sind sehr poetisch und wie Gedichte geschrieben, was ich toll finde. Fans von Colleen Hoover dürften Miles' Kapitel an die Will und Layken - Reihe erinnern, in denen Poetry Slam eine große Rolle spielt. Mir gefallen die Kapitel von Miles deswegen besser als die von Tate und das, obwohl ich es sonst bevorzuge, wenn nur aus der Sicht der weiblichen Hauptperson erzählt wird.
Wie gesagt, konnten mich die ersten hundert Seiten begeistern. Beim Lesen dieser bin ich sogar überzeugt davon gewesen, dem Roman fünf Sterne zu geben, doch jetzt kommt das kleine Aber.
Als sich Miles und Tate ihre Gefühle eingestehen und auf das rein körperliche Verhältnis einlassen, wurde mir das zu unangenehm, vor allem die erste Szene. Ich stand mehrmals davor, das einfach zu überspringen. Während des weiteren Mittelteils dachte ich dann, dass die Geschichte wieder mehr an richtigem Inhalt gewinnen würde, doch stattdessen folgten weiterer solcher Szenen, ohne die Geschichte voranzubringen. 
Das einzige Gute während des Mittelteils ist, dass Colleen Hoover hier sehr gut schildert, wie sich Tates Gefühle verändern und wie sehr sie darauf hofft, dass Miles endlich eine richtige Beziehung zu ihr eingehen wird. Die Kapitel aus Miles' Sicht bleiben so gut wie am Anfang und man wird immer mehr auf sein großes Geheimnis, das in diesen angekündigt wird, vorbereitet. 
Jedoch gibt es im Mittelteil leider auch eine Sache, die alles in die Länge ziehen lässt und was nicht zu Hoovers vorherigen Werken passt. Einmal kommt es nämlich zum kleinen Drama, weil Miles Tate einfach alleine kalt stehen lässt, wodurch Tate so verletzt ist, dass man meinen könnte, sie verlässt Miles. Danach erwartete ich eine Wendung, doch es ging wieder eintönig weiter und eigentlich gehört Hoover zu den Autoren, die alles in einem schnellen Tempo ohne überflüssige Pausen erzählen.
Dafür erkennt man am Ende wieder den dramatischen Höhepunkt, den viele ihrer Bücher beinhalten und diese so besonders machen. Hier wird es wieder sehr emotional, wenn man endlich erfährt, was in Miles´ Vergangenheit passiert ist und wie sehr sich das auf seine Gegenwart auswirkt. 
Diese letzten Seiten haben mir sehr gut gefallen, nur den Epilog fand ich leider etwas zu kitschig und unpassend für die ganze Geschichte. (Vorsicht Spolier:)Wenn man erfährt, was mit Miles in der Vergangenheit passiert ist, fällt es einem schwer an die perfekte ewige Liebe von Miles und Tate zu glauben, die man am Ende offenbart bekommt.
Nun zu den Charakteren: Ich finde, dass Miles sehr gut dargestellt wird, denn ich konnte ihn mir beim Lesen gut vorstellen. Sowohl als den Zerbrechlichen in der jetzigen Zeit, wie auch als den endlos Verliebten vor sechs Jahren.
Bei Tate war es leider so, dass ich bis zum Ende hin kein richtiges Bild von ihr hatte. Ich konnte sie auch nicht so sehr wie die anderen weiblichen Hauptpersonen aus Hoovers Büchern ins Herz schließen. Neben Miles wirkt sie oft blass und weniger wichtig für die Geschichte, obwohl sie das eigentlich ist. Ihre Charakterbeschreibung bleibt mir zu oberflächlich und leider präsentiert sie keine starke Seite und lässt sich manchmal sogar benutzen. Es gibt viele Autorinnen, die dafür verurteilt werden, wenn sie solche naiven, fast schon hilflosen weiblichen Charaktere erschaffen und Colleen Hoover ist mit Tate leider in diese Richtung gerutscht. 
Es gibt eine Person, die mir am besten gefällt und zwar Cap. Leser dieses Buches werden ihn kennenlernen und darauf wahrscheinlich auch verstehen, weshalb ich ihn so mag. Er trägt die Geschichte wirklich bis zum Ende hin. 
Insgesamt hat mir "Ugly Love" jedoch gut gefallen - trotz bestimmter Szenen und dem etwas zu lang gehaltenen Mittelteil. Colleen Hoovers Schreibstil und der große dramatische Höhepunkt können mich letztendlich überzeugen. Vor allem aber auch, weil die Geschichte am Ende noch eine Botschaft mit sich bringt und auch den englischen Titel erklärt. Es geht nämlich darum, dass die schönen Momente einer Liebe die Erfahrung wert sind, selbst wenn die Liebe in etwas Unschönem endet.
Colleen Hoover hat hier eine erwachsene Geschichte erschaffen und sich weiterentwickelt. 

Abschließende Bewertung: 

Idee:  ★ ★ ★ ★   
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★ ★  
Charaktere: ★ ★ ★  
Insgesamt: ★ ★ ★ ★ 

Fazit: Eine nicht ganz so typische Liebesgeschichte, in der trotz des erwachseneren Inhalts typische Merkmale Colleen Hoovers erkennbar sind. 



Samstag, 17. September 2016

Selection 5 - Die Krone, Kiera Cass

Copyright: S. Fischer

Informationen


Titel: Selection -
Die Krone
Autor/in: Kiera Cass
Seitenzahl: 352
Preis: 9,99 

Link: hier
Inhalt: Das Casting der Kronprinzessin Eadlyn geht in die Endrunde und sie muss sich für einen Verlobten entscheiden. Während sie sich zu Beginn des Castings sicher war keinen Traummann zu finden, merkt sie, dass ihr die Jungs doch noch ans Herz gewachsen sind. 
Für wen wird sie sich entscheiden? Für ihren Kindheitsfreund Kile, für Henri oder doch für jemand anderen?

Rezension: Der fünfte Teil knüpft direkt an den Vierten an und entwickelt sich rasch. Meiner Meinung nach sogar etwas zu schnell, weil dadurch nur wenig Zeit für Tiefe bleibt. Anfangs kommt man gut in die Geschichte rein und es beginnt damit, dass Eadlyn die Teilnehmerzahl auf 6 beschränkt. Das ist für den Leser zwar gut, um die Teilnehmer besser einschätzen zu können, doch nimmt der Geschichte gleichzeitig ihre Glaubwürdigkeit. Vor allem, weil Eadlyn anfangs gegen das Casting war. 
Es finden in diesem Teil weniger Dates als im Vorherigen statt und in Sache Liebe entwickelt sich hier alles zu schnell, ohne dem Leser viel Zeit zum Begreifen dieser zu geben. 
Für mich ist die Person, die es letztendlich schafft Eadlyns Herz zu erobern keine Überraschung gewesen, weil ich schon im vierten Teil vermutet habe, dass sich da mehr entwickeln wird. Jedoch muss ich zugeben, dass Eadlyn ihren Erwählten kaum kennt und der Beschluss ihn dann wirklich zu heiraten, anstatt einfach nur abzuwarten, ging mir auch zu schnell. Dadurch wirkt die Liebesgeschichte nicht realistisch und als Leser verspürt man kein Gefühle des Mitfieberns, weil es zu schnell geht und man kaum Zeit erhält, um sich mit dem Paar anzufreunden. 
Was mich beim Lesen etwas stutzig machte, ist die abrupte Veränderung von Eadlyns Charakter. Im vierten Teil wirkt sie sehr hochnäsig und muss immer wieder betonen, dass sie die mächtigste Person Iléas sei. Hier ist sie auf einmal ganz anders und erinnert in ihren Handlungen stark an America. Charakterentwicklungen sind zwar immer sehr gut in Buchreihen, aber nicht wenn sie so abrupt entstehen. Es ist, als ob mit Beginn des fünften Teils eine andere Eadlyn vor uns stehen würde. Man erfährt nicht, was Auslöser für die plötzliche Veränderung ist.
Es wirkt fast so, als ob Cass die Reihe schnell abschließen wollte und sich deswegen so wenig Zeit für große Gefühle oder logische Entwicklungen nimmt.
Das, was mich an dem Buch aber positiv überrascht hat, sind die politischen Entwicklungen. Insgesamt ist es hier so, dass das Erzählen vom Politischen besser gelungen ist, als das vom Romantischen. Im Hinblick darauf ist das Ende überraschend und auch gut.
Neben all diesen Punkten lässt sich nicht leugnen, dass "Selection - Die Krone" sehr spannend ist. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Aus diesem Grund habe ich den fünften Teil auch viel schneller als die anderen durchgelesen. Somit kann die Geschichte einen trotz der zu schnellen und etwas wenig tiefgründigen Entwicklungen in den Bann ziehen.


Abschließende Bewertung: 
Idee:  ★ ★ ★ ★   
Spannung:  ★  ★   
Gefühle: ★ ★  ☆ 
Charaktere: ★ ★  ☆ 
Insgesamt: ★ ★  ☆ 

Fazit: Ein Finale, bei dem das Politische mehr in den Vordergrund rückt als das eigentliche Thema der Romantik. Im Hinblick darauf gibt es Überraschungen - nur die großen Gefühle bleiben leider aus.

Mittwoch, 14. September 2016

Lady Midnight - Die dunklen Mächte, Cassandra Clare

Copyright: Goldmann 

Informationen


Titel: Lady Midnight - 
Die dunklen Mächte 1
Autor/in: Cassandra Clare
Seitenzahl: 620
Preis: 19,99 

Link: hier
Inhalt: Die siebzehnjährige Emma wird nie
den Tag vergessen, an dem sie ihre Eltern verloren hat. 
Sie sind im dunklen Krieg gefallen und jeder erzählt Emma, dass dieser grausame Krieg für den Verlust ihrer 
Eltern verantwortlich ist. Doch die junge Schattenjägerin glaubt nicht daran und versucht den wahren Mörder zu finden. 
Nach dem dunklen Krieg hat sie im Institut in Los Angeles Zuflucht gefunden. Als dort eine plötzliche Mordserie für Unruhen sorgt, beschließt sie mit ihrem Parabatai Julian dem auf den Grund zu gehen. Vor allem, weil sie sich sicher ist, dass diese etwas mit ihren Eltern zu tun hat.

Rezension: Als großer Fan der "Chroniken der Unterwelt"-Reihe musste ich natürlich auch zu "Lady Midnight" greifen und was soll ich sagen? Zuerst einmal finde ich den Klappentext sehr interessant. Doch der Anfang des Romans konnte meine hohen Erwartungen zunächst leider nicht wirklich erfüllen. Zwar erzählt Cassandra Clare auch hier mit Freude und hat vielschichtige Charaktere geschaffen, aber mir fehlt es anfangs etwas an Spannung, die dafür aber später noch aufkommt. 
Mein anderes kleines Problem ist, dass mich manche Sachen anfangs etwas zu sehr an "Chroniken der Unterwelt" erinnert haben, wobei ich fast schon dachte, dass es der Autorin an richtigen Ideen fehle. Glücklicherweise konnte sie mich durch das Ende des Buches noch vom Gegenteil überzeugen. Zu diesen Ähnlichkeiten gehört zum Beispiel, dass hier wieder eine Liebe, die nicht sein darf eine Rolle spielt. Bei Clary und Jace liegt das Problem darin, dass sie Geschwister sein könnten und bei Emma und Julian ist es ihr Parabatai-Schwur. Der Hexenmeister in "Lady Midnight" erinnert stark an Magnus Bane, den Hexenmeister, der in "Chroniken der Unterwelt"-Reihe von Bedeutung ist. Beide sind auf ihre eigene Art etwas eigenartig, aber dafür umso liebenswerter. Und genauso wie Clary liebt auch Julian die Kunst.
Die zahlreichen Charaktere werden gut gestaltet, aber ich muss zugeben, dass mir Emma und Julian nicht so sehr wie Clary und Jace ans Herz gewachsen sind. Anfangs mochte ich Julian sogar nicht einmal, weil er mir zu farblos gehalten war, was sich im Laufe der Geschichte aber ändert. Mit Emmas Charakter hatte ich auch etwas Probleme, weswegen sie mir nicht so sehr wie Clary ans Herz wachsen konnte. 
Bei den beiden muss ich jedoch positiv anmerken, dass Clare hier keine typische Rollenverteilung darstellt. Emma ist die Starke und Julian der Schwächere, und das finde ich erfrischend.
Die einzigen Charaktere, die ich hier von Anfang an mochte, sind Christina und Diego. Den kleinen Bruder Ty konnte ich auch ins Herz schließen. 
Während ich anfangs noch dachte, dass mich "Lady Midnight" nicht wirklich begeistern wird, hat sich das nach dem 18. Kapitel glücklicherweise geändert. Ab diesem Kapitel wird es sehr spannend und es ist mehr Individualität zu erkennen. 
Das Ende rettet für mich die Geschichte, weil hier Clare beweist, dass sie noch voller einzigartiger Ideen steckt und "Lady Midnight" nicht gleich "Chroniken der Unterwelt" ist. Das Ende zeigt nochmals viele Überraschungen und weckt die Neugier auf Teil 2. 
Eine weitere Sache, die mich begeistert hat, ist, dass die Charaktere aus "Chroniken der Unterwelt" nicht in Vergessenheit geraten. Ständig gibt es Bezüge zu Clary und Jace, die am Ende sogar selbst vorkommen. Und auch Magnus Bane spielt hier eine Rolle. Eine weitere schöne Überraschung ist, dass es eine Extrageschichte zu Clary und Jace gibt.
Abschließend kann ich sagen, dass sich "Lady Midnight" langsam zum Positiven entwickelt, insgesamt gesehen jedoch etwas schlechter als "Chroniken der Unterwelt" ist. Trotzdem finde ich, dass es sich gelohnt hat "Lady Midnight" zu lesen, weil das Ende besonders spannend und kreativ ist. 

Abschließende Bewertung: 
Idee:  ★ ★ ★ ★   
Spannung:  ★   ☆  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt: ★ ★ ★ ★ 

Fazit: Nicht ganz so gut wie "Chroniken der Unterwelt", aber dafür mit einem vielversprechenden Finale.

Montag, 12. September 2016

Bücher, in denen es nicht um die Liebe oder entfernte Fantasywelten geht.

Es gibt Bücher über die verschiedensten Themen, aber es lässt sich nicht leugnen, dass sich Fantasyromane und Liebesromanzen am besten verkaufen und die Auswahl bei den beiden Genres entsprechend groß ist. 
Ich bin selbst ein großer Fantasy-Fan und halte deshalb auch am liebsten nach Neuheiten in diesem Genre Ausschau. 
Es gibt natürlich auch andere Richtungen und somit eingefleischte Fans von Krimis oder Thrillern, aber eine Sorte von Jugendbüchern wird gerne vergessen. Bücher, die ernstere Themen behandeln und an die sich nur wenige Autoren rantrauen. Bücher, die dennoch wichtig sind, weil sie sich mit der Zeit des Erwachsenwerdens und der damit verbundenen Problematik befassen. Bücher ohne kitschigen Liebesgeschichten, andere Fantasywelten oder einen Mordfall, der gelöst werden muss. Betrachtet man das auf diese Weise, klingt es fast schon langweilig, aber das muss es nicht, wenn man gerne Bücher liest, die einen zum nachdenken bringen. 
Hier habe ich einige empfehlenswerte Bücher aufgelistet, bei denen weder eine Loverstory, noch eine Fantasywelt im Mittelpunkt stehen. 

1. Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie, Lauren Oliver
Inhalt: Hinter demlangen Titel steckt eine nachdenkliche Geschichte, die einen mehr über sein eigenes Leben nachdenken lässt. Es geht um die beliebte Samantha, die ihr Leben unbeschwert lebt und sich mehr als bewusst ist, welch hohe Stellung sie in der Schule besitzt. Der 12. Februar sollte für die beliebte Schülerin ein ganz normaler Tag werden, bis sie einen Autounfall erlebt, bei dem sie ihr Leben verliert. Eigentlich... denn plötzlich wacht sie immer wieder am selben Tag auf und erlebt den Tag von neuem. 
Bald wird ihr klar, dass es nicht darum geht ihr eigenes Leben zu retten, sondern um etwas ganz anderes auf das sie erst einmal kommen muss.
Meine Meinung: Ich habe das Buch vor sehr langer Zeit gelesen, aber trotzdem schleicht es noch oft in meine Gedankenwelt. Lauren Oliver zeigt mit ihrem Werk, wie kostbar das Leben ist und gleichzeitig durch die immer wieder erlebten Tage der Protagonistin, wie unterschiedlich man es angehen kann. Man denkt dabei selbst über sein Leben nach und beginnt sich zu fragen, was einem in diesem wichtig ist. Das Buch lässt einem nach dem Lesen nicht mehr los.
Übrigens wird "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie" verfilmt und soll nächstes Jahr in die Kinos kommen.

2. Mein Herz und andere schwarze Löcher, Jasmine Warga
Inhalt: Aysel möchte nicht mehr leben, doch findet nicht den richtigen Zeitpunkt, um sich das Leben zu nehmen. Über eine Internetseite, bei der man einen Selbstmordpartner finden kann, lernt sie Roman kennen. Beide treffen sich, um ihren Selbstmord zu planen, doch Aysel merkt, dass sie sich auf die Treffen mit dem Jungen zu freuen scheint und plötzlich geht es darum, dass sie um das Leben beider kämpfen muss, denn sie merkt, dass sie doch noch an diesem hängt.
Meine Meinung: Zugegeben, auch hier gibt es eine Liebesgeschichte, jedoch steht diese nicht im Mittelpunkt, weswegen "Mein Herz und andere schwarze Löcher" auch nicht als Liebesroman zählt. Stattdessen ist es einfach nur unfassbar interessant über Aysel und Roman zu lesen, denn erst mit der Zeit erfährt man, weshalb den beiden nichts mehr an ihrem Leben liegt. Auch wenn sich das plötzlich durch diese eine Begegnung zu ändern scheint. 
Der Roman erzählt, ohne zu verschönigen von Depressionen und tatsächlichen Suizidgedanken, jedoch später auch davon, wie man diese überwinden kann. 
Jasmine Warga ist mit diesem Roman eine wunderschöne Geschichte gelungen, die einem zeigt, wie schön das Leben doch ist, selbst wenn man es nicht mehr glaubt. Ein Roman, der Hoffnung gibt.

3. Das also ist mein Leben, Stephen Chbosky 
Inhalt: Wer kennt nicht den Film "The Perks of being a wallflower" mit Emma Watson und Logan Lerman? Der Film begeisterte viele Jugendliche und basiert auf diesem Roman. Es geht um den sechzehnjährigen Charlie, der sein erstes Jahr in der High School startet und weder glücklich noch wirklich traurig ist. 
Er denkt viel zu sehr über sein Leben nach und weiß nicht wirklich, was er von diesem halten soll. Als er sich mit zwei weiteren Schülern anfreundet, scheint er glücklicher zu werden, doch gleichzeitig kommt ein Erlebnis aus seiner Kindheit ans Tageslicht, das für seine so eigenartige Stimmung verantwortlich ist.
Meine Meinung: Ich habe damals nur nach diesem Buch gegriffen, weil ich den Film sehen wollte, aber nie dazu kam und den Roman als Alternative sah. Neben dem bekannten Film machte mich aber auch das Cover neugierig, mit dem einmaligen Spruch darüber, dass die Hauptperson glücklich und traurig zugleich ist und noch immer versucht herauszufinden, wie das eigentlich möglich ist. Vielleicht auch, weil man sich selbst in dem schwierigen Alter so fühlt. 
Der Roman hat mich nach dem Lesen aber überzeugen können, weil Charlies Gefühle so gut beschrieben werden und es immer interessant wird, zu sehen wie er die Welt miterlebt. Das Ende bietet eine unerwartete Überraschung und bringt die notwendigen Erklärungen für Charlies Charakter mit sich. "Das also ist mein Leben" berührt auf jeden Fall das Herz des Lesers.

4. Solitaire, Alice Oseman
Inhalt: Die sechzehnjährige Tori fühlt sich komplett verloren und weiß nicht, wie sie es mit dem Erwachsenwerden angehen soll. Zukunftsängste und Erfolgsdruck machen ihr zu schaffen und sie fühlt sich nichts als unglücklich. Alles ändert sich, als sie Michael Holden kennenlernt, der das komplette Gegenteil von ihr ist. Er versucht ihr ein Freund zu sein um mit ihr viel zu erleben. Gleichzeitig sorgt eine anonyme Schülergruppe für Probleme und Tori beginnt an dieser Interesse zu finden, denn sie möchte wissen, was hinter der Gruppe steckt. Durch all die Ereignisse beginnt sie wieder mehr Lebensfreude zu empfinden.
Meine Meinung: "Solitaire" schrieb Alice Oseman mit siebzehn Jahren und das merkt man einfach beim Lesen, weil sie es wie kein anderer schafft unser Zeitgefühl wiederzuspiegeln. Tatsächlich gelingt es der jungen Autorin eine Geschichte zu schreiben, in der sich viele Jugendliche verstanden fühlen, denn wer kennt das Problem des Drucks und den zu hohen Erwartungen nicht? 
Der Roman ist realistisch und erzählt als eins der wenigen Jugendbücher unserer heutigen Zeit überhaupt keine Liebesgeschichte, nicht einmal eine kleine. Zwar hat der Roman kleine Schwächen, aber insgesamt, ist er einer mit einer großen Bedeutung, in dem sich viele verstanden fühlen.

5. Panic, Lauren Oliver
Inhalt: Panic, so heißt das verbotene Spiel, an dem viele Schulabgänger der Highschool im Bundesstaat New York teilnehmen. Ein Spiel, bei dem man viel gewinnen, aber auch viel verlieren kann. Heather entscheidet sich dafür, dort mitzumachen, genauso wie Dogde. Es beginnt zunächst ganz harmlos, doch schnell stellt sich heraus, dass Panic das Leben aller Teilnehmer verändern wird.
Meine Meinung: Dieser Geniestreich von Lauren Oliver ist vor allem psychologisch gesehen interessant zu lesen, denn die Mitspieler des verbotenen Spiels kommen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen und besitzen aufgrund dessen auch verschiedene Gründe zur Motivation, um bei Panic teilzunehmen. Die Spiele, um die es geht sind gefährlich und werden immer bedrohlicher. Man stellt sich beim Lesen selbst die Frage wie man handeln würde und ob man überhaupt bei diesem Spiel mitmachen würde. 
Es ist unglaublich interessant über die verschiedenen Charaktere zu lesen und Lauren Oliver stellt hier realistisch die Probleme der Jugendlichen dar, die dabei sind die Schule zu verlassen, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, von ihrem alten jedoch doch nicht ganz loskommen. Weshalb sonst sollte man sich dafür entscheiden bei einem Spiel wie Panic mitzumachen, über das während seiner gesamten Schullaufbahn geredet wird? Nicht wenn man wirklich bereit dafür ist diese Zeit hinter sich zu lassen. 

Montag, 5. September 2016

Was die Spiegel wissen, Maggie Stiefvater

Copyright: script 5

Informationen

Titel: Was die Spiegel wissen
Autor/in: Maggie Stiefvater
Seitenzahl: 448
Verlag: Script5
Preis: 18,95 

Link: hier
Inhalt: Im dritten Teil der Fantasy-Reihe 
sind Blue und die "Raven Boys"  immer noch auf der Suche nach Glendower. Jedoch gibt es eine neue Wendung, denn Blues Mutter verschwindet plötzlich. Gleichzeitig erhält Adam eine Vision, in der es um drei Schlafende geht, die auf keinen Fall geweckt werden dürfen.
Blue und Gansey versuchen währenddessen ihre Gefühle füreinander unter Kontrolle zu halten, weil Blue weiß, dass sie durch ihren ersten Kuss ihre große Liebe töten wird.

Rezension: Da mir die beiden Vorgängerbande "Wen der Rabe ruft" und "Was die Lilie träumt" so gut gefallen haben, war für mich klar, dass ich auch den dritten Teil der Reihe lesen werde. 
Als ich jedoch mit "Was die Spiegel wissen" angefangen habe, fiel mir der Einstieg sehr schwer, weil ich den zweiten Teil letztes Jahr gelesen habe und es etwas dauerte, bis ich wieder wusste, wer wer war. Deshalb empfehle ich es die Reihe lieber ohne große Abstände zwischen den einzelnen Teilen zu lesen. Außerdem kann die Reihe manchmal kompliziert erscheinen, weswegen man sie auch konzentrierter als andere Werke lesen sollte, um den Überblick nicht zu verlieren. 
Der Anfang des dritten Teils zieht sich in die Länge, doch nach 250 Seiten wird es richtig spannend. Man erfährt hier auch endlich mehr über Blues Vergangenheit und in Bezug darauf gibt es noch einige Überraschungen. 
Anfangs dachte ich, dass "Was die Spiegel wissen" schlechter als die beiden ersten Teile ist, doch es endete dann mit einem so spannenden Finale, dass ich in Bezug darauf meine Meinung noch ändern konnte. "Was die Spiegel wissen" ist somit genauso gut wie die beiden Vorgängerbände. 
Außerdem hat Maggie Stiefvater ein grandioses Ende gefunden, nach welchem man unbedingt den letzten Teil lesen möchte. Leider dauert es noch etwas, bis dieser in Deutschland erscheint. 
Was diese Reihe so besonders macht, sind die Personen. Blue ist das einzige Mädchen in der Gruppe und es werden hier auch gesellschaftliche Themen angesprochen, da Blue und Adam aus armen Verhältnissen stammen, während die anderen Jungs aus sehr reichen Familien kommen. Diese Problematik wird hier auch angesprochen, was die Reihe umso interessanter macht.
Insgesamt begeistert der Roman aber auch durch die tollen Ideen, welche einen in eine gut durchdachte Fantasy-Welt entführen. 

Abschließende Bewertung: 
Idee:  ★ ★ ★ ★   
Spannung:  ★  ★ ★   
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 

Fazit: Ein gelungener dritter Teil, von dessen langsamen Einstieg man sich nicht abschrecken lassen darf, weil viele Überraschungen auf einen warten.