Dienstag, 28. Februar 2017

Radio Silence, Alice Oseman

Radio Silence Paperback by Alice Oseman
Copyright: Harper Collins


Informationen


Titel: Radio Silence
Autor/in: Alice Oseman
Verlag: Harper Collins
Seitenzahl: 416
Preis: £7,99
Link: hier
Inhalt: Für Frances zählt nur die Schule und ihr größtes Ziel ist der Besuch einer Elite-Universität.
Doch als sie Aled begegnet, dem Macher ihrer Lieblingsserie auf Youtube, ändert sich ihr Leben. Durch ihn lernt sie endlich ihr wahres Ich und die Bedeutung wahrer Freundschaft kennen. 
Doch als das Vertrauen zwischen beiden gebrochen ist, wird Frances mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und muss herausfinden, weshalb ihre einstige Freundin Carys vor Jahren verschwunden ist.

Rezension: Da mir Solitaire von Alice Oseman gut gefallen hat, wollte ich unbedingt ihr neues Buch Radio Silence lesen.
Während Solitaire noch kleine Schwächen aufweist, ist Radio Silence geradezu perfekt und bisher das beste Buch, dass ich dieses Jahr gelesen habe. Beide Bücher behandeln ähnliche Themen, aber Alice Oseman präsentiert eine wirkliche Steigerung mit Radio Silence.
Die Idee der Geschichte gefällt mir sehr gut und ich fühle mich in dem Buch sehr verstanden, da Oseman den Schuldruck und die Gesellschaft, in der es leider viel zu sehr um Noten geht, realistisch darstellt. In Frances finde ich mich selbst wieder, vor allem in der Stelle, bei der sie einen Nachts weint, weil sie ein Mathethema nicht begreift. Genauso wie sie nahm ich die Schule sehr ernst - etwas zu ernst, um ehrlich zu sein und machte mich oft verrückt deswegen. Das alles aus Angst nicht gut genug zu sein und letztendlich keinen Uniplatz zu finden. Genau mit dieser Angst beschäftigt sich Alice Oseman in Radio Silence.
Das schöne an Radio Silence ist, dass Frances eine Entwicklung durchläuft und merkt, dass es viele richtige Wege gibt und das man nicht an einer Eliteuni studieren muss, um glücklich zu werden. Sie merkt, dass ihr eigentlich Ziel nicht das ist, das sie wirklich erreichen möchte, sondern nur das, das von ihr erwartet wird. Dieser Schluss gefällt mir sehr gut.
Das was Alice Oseman hier besser als in Solitaire gelingt, ist die Erzählung der Geschichte, abseits der Kritik. In Radio Silence gibt es nämlich einige Geheimnisse, die gelüftet werden müssen und auf die man selbst zunächst auch keine Antwort weiß.
So stellt sich die Frage, weshalb Carys verschwunden ist und dabei lag ich mit meiner Vermutung mehr als falsch. In der Serie von Aled gibt es auch eine mysteriöse Person, die gefunden werden möchte. Somit bleibt die ganze Zeit über Spannung erhalten.
Ein weiterer Pluspunkt stellt die präsentierte Diversität dar. Leider leben wir immer noch in einer Zeit, in der Charaktere aus verschiedenen Ländern selten sind und man sich extra darüber freut, wenn zumindest eine Nebenperson andere Wurzeln hat. Frances selbst besitzt als Hauptperson afrikanische Wurzeln und ihre Freunde präsentieren unterschiedliche Hintergründe. Das Problem der Identitätsfindung in einem Land, in dem man als Ausländer angesehen wird, wird in Radio Silence ebenfalls behandelt.
Wie man sieht bietet Radio Silence neben einer sehr gut gestalteten Geschichte noch viel mehr und behandelt unterschiedliche Themen, mit denen sich Jugendliche vor dem Abitur beschäftigen. Für mich ist Radio Silence ein Lesemuss, für alle die vor dem Unistart stehen und sich davor etwas verloren fühlen.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★  
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★ ★  
Charaktere: ★ ★ ★  
Insgesamt: ★ ★ ★  

Fazit: Das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe! Die Geschichte beschäftigt sich mit Themen, die einem vertraut sind und überzeugt durch durchgehende Spannung. Eine klare Leseempfehlung! 

Donnerstag, 23. Februar 2017

Fangirl, Rainbow Rowell

Fangirl
Copyright: Hanser

Informationen

Titel: Fangirl
Autor/in: Rainbow Rowell
Verlag: Hanser
Seitenzahl: 480
Preis: 18,00 

Link: hier
Inhalt: Cath und Wren sind Zwillingsschwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das zeigt sich auch bei ihrem College-Start. Während Wren neue Leute kennenlernen und feiern möchte, würde sich Cath am liebsten die ganze Zeit in ihrem Zimmer verstecken, um an ihrer Simon Snow - Fanfiction zu arbeiten. Bald muss sich Cath die Frage stellen, ob sie es schafft, die Fandomwelt zu verlassen und bereit dafür ist, neue Leute zu treffen.

Rezension: Cath ist eine Protagonistin, in der sich sicher viele wiederfinden können und Rowell gelingt es, ihre Ängste darzustellen. Ich selbst kann sie in diesen Punkten verstehen, finde mich aber nicht komplett in ihr wieder, weil ich gerne neuen Menschen begegne und Cath in gewissen Punkten zu nerdig für mich ist.
Der Konflikt mit Wren wird ebenfalls authentisch geschildert, genauso wie die Unterschiede zwischen ihnen. Manchmal bin ich beim Lesen sauer auf Wren gewesen, weil sie ihre Schwester im Stich lässt, aber man merkt nach einer Weile, dass der erste Eindruck täuscht und Cath oft was wahre Problem ist. 
Man erfährt beim Lesen viel über Simon Snow, eine erfundene Buchreihe von Rainbow Rowell, die jedoch viele Parallelen zu Harry Potter aufweist. Harry Potter-Fans werden sich über die Gemeinsamkeiten sicher freuen, aber ich bin nicht so begeistert von Simon Snow, weshalb mich die Passagen aus Caths Fanfiction eher langweilten.
Was ich an Cath etwas schwierig finde, ist, dass sie offen zeigt, dass sie ein Fan von Simon Snow ist und kein Geheimnis daraus macht. Bald weiß jeder in ihrem Umfeld, dass sie aufgrund ihrer Fanfiction ein Star im Internet ist und sie scheut sich auch nicht davor, eine Simon Snow-Story bei ihrem Lehrer abzugeben. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn das Fandasein als Doppelleben beschrieben worden wäre, weil ich mich selbst dann besser damit identifizieren hätte können. Außerdem denke ich, dass die meisten Neunzehnjährigen es nicht so offen zeigen würden, wenn sie Fan einer Buchreihe sind, weil so etwas oft als peinlich wahrgenommen wird.
Einen großen Pluspunkt gibt es jedoch für die Schilderung der Familienprobleme, da diese der Ursprung für ihre starke Introvertiertheit sind. Mehr zu diesen Problemen möchte ich  nicht verraten, weil ich sonst spoilern würde, aber sie sind ein wichtiger Grundstein für das Buch und die Entwicklungen und ich bin froh darüber, dass die Autorin dem Buch dadurch mehr Ernsthaftigkeit verleiht.
In Fangirl gibt es auch eine Liebesgeschichte, die meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre. Zwischen Cath und Levi entwickelt sich etwas und das geschieht so langsam und schrittweise, dass es realistisch und süß scheint. Gleichzeitig finde ich vor allem den Anfang der Liebesgeschichte etwas störend. Auch Levis Interesse an Cath kann ich nicht nachvollziehen, da es ehrlich gesagt kaum beliebte Jungs wie ihn über zwanzig gibt, die einem beim Vorlesen von Harry Potter-Geschichten zuhören würden. Rainbow Rowell findet jedoch die richtige Wendung für die beiden, so, dass ich am Ende auch kein Problem mehr mit dem romantischen Aspekt hatte.
Das Ende ist super gelungen, da Rainbow Rowell hier zurück zu Simon Snow findet und zeigt, dass es beim Erwachsenwerden nicht darum geht, sich komplett zu verändern, sondern einfach nur an sich zu arbeiten und zu wachsen. 

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★  
Spannung:  ★  ★ ★ 
Gefühle: ★ ★ ★  
Charaktere: ★ ★ ★  
Insgesamt: ★ ★ ★  

Fazit: Ein einzigartiges Buch, das zeigt worauf es im Erwachsenwerden ankommt. Fangirl kann ich somit weiterempfehlen. Es kommt jedoch nicht an Eleanor und Park heran.

Samstag, 11. Februar 2017

Heartless, Marissa Meyer

Heartless (Paperback)
Copyright: Pan Macmillan

Informationen

Titel: Heartless
Autor/in: Marissa Meyer
Verlag: Pan Macmillan
Seitenzahl: 534
Preis: 
£7,99
Link: hier
Inhalt: Heartless spielt vor Alices Abenteuern im Wunderland und erzählt die Geschichte der Roten Königin, welche in Heartless Cath genannt wird. Hier findet man Marissa Meyers Antwort auf die Frage, weshalb sie böse wird, denn das ist sie nicht immer gewesen. Einst war sie nur ein Mädchen gewesen, welches sich zum ersten Mal richtig verliebte und mit dem Traum lebte eine Bäckerei zu eröffnen.

Rezension: Alice im Wunderland hat mich schon immer fasziniert und als Kind hegte ich ein besonderes Interesse für die Bösen in Büchern und Filmen, da ich auch Verständnis für sie aufbringen konnte. Aus diesem Grund finde ich die Idee zu Heartless wirklich gut. Marissa Meyer schafft es hier die Geschichte der Roten Königin ohne Vorurteile zu erzählen. Stattdessen steht sie ihre Vergangenheit mit viel Gefühl und Verständnis gegenüber.
Das Erste, das an Heartless auffällt, ist Marissa Meyers toller Schreibstil, denn dieser lässt einen das Buch mit viel Freude und Begeisterung lesen. Im beschriebenen Wunderland findet man sich sofort zurecht, weil die Welt so anschaulich beschrieben wird.
Cath ist eine Person, mit der man sich gut identifizieren kann und bei der man anfangs überhaupt nicht verstehen kann, weshalb sie später zur herzlosen kalten Königin wird. Ich mag Cath Zu Beginn der Geschichte sehr und konnte mich problemlos in sie hineinversetzen. Marissa Meyer gelingt es ihr Problem zu schildern, welches sich darum dreht, dass sie zwischen ihrem Traum steht und dem was alle anderen, vor allem ihre Eltern von ihr erwarten. Sie würde am liebsten eine Bäckerei eröffnen, wird aber gleichzeitig auch vom König begehrt, für den sie keine Gefühle entwickelt.
Stattdessen verliebt sie sich in den Hofnarr Jest und muss ihre Verbindung zu ihm geheim halten, da es sich für ein Mädchen aus ihrem Stand nicht gehört, etwas mit jemanden wie Jest anzufangen. Die geheime Liebe wird von Marissa Meyer sehr gut dargestellt und man fühlt mit beiden mit und wünscht beiden nur das Beste, obwohl man weiß wie die Geschichte ausgeht.
Insgesamt entwickelt sich die Geschichte in einem sehr angenehmen Tempo, ohne zu schnell etwas abzuhandeln. Marissa Meyer lässt sich Zeit für die Entwicklungen und die Darstellung der Probleme, so, dass einem als Leser genug Zeit bleibt, um alles zu verarbeiten. Dabei schafft sie es durchgehend Spannung zu erzeugen, vor allem durch weitere Geheimnisse, die für Überraschungsmomente sorgen.
Ein fantasievolles Finale, dessen Atmosphäre grandios ist rundet die Geschichte ab. 

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★  
Spannung:  ★  ★ ★ 
Gefühle: ★ ★ ★  
Charaktere: ★ ★ ★  
Insgesamt: ★ ★ ★  


Fazit: Eine sehr gut erzählte Geschichte, bei der man mit der Hauptperson mitfiebert und mitleidet.

Donnerstag, 2. Februar 2017

Seelen, Stephenie Meyer

Copyright: Carlsen

Informationen

Titel: Seelen
Autor/in: Stephenie Meyer
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 912
Preis: 10,99 

Link: hier
Inhalt: In der Zukunft werden die Menschen von sogenannten Seelen überfallen, welche den kompletten Körper der Menschen einnehmen. Die Seelen tun dies, weil sie denken, dass dies das Beste für die Erde ist, da sie im Gegensatz zu Menschen friedliche Wesen sind. Als Melanie gefangen genommen wird und in ihren Körper eine Seele eingesetzt wird, kämpft sie dagegen an und bleibt stark. Sie teilt von nun an ihren Körper mit der Seele Wanderer. Verzweifelt versucht Melanie nach ihrer großen Liebe Jared und ihrem Bruder Jamie zu suchen. Sie sehnt sich so sehr nach den beiden, dass auch Wanderer anfängt für die beiden Gefühle zu entwickeln.

Rezension: Seelen ist ein Buch, das mir sehr viel bedeutet und zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählt, da mich die Geschichte beim ersten Lesen so bewegt hat. Vor vier Jahren habe ich es zum ersten Mal gelesen, weil ich die Idee toll fand. Mit der Bis(s)-Reihe hängt das nicht zusammen, weil ich davon nur den ersten Teil gelesen habe und mir dieser nicht gut gefallen hat.
Auch beim zweiten Lesen konnte mich Seelen faszinieren. 
Zu erst einmal muss ich sagen, dass ich die Idee und die Umsetzung dieser einfach großartig finde. Das Buch ist kein typischer Science Fiction-Roman, da man hier einer Welt begegnet, die einem bekannt ist und die eigentlich sogar besser als unsere jetzige erscheint, da Seelen nur friedvolle Wesen sind. Stephenie Meyer hat sich viel Mühe beim Gestalten des Romans gegeben, was einem beim Lesen sofort auffällt. Sie lässt sich Zeit für die realistischen Entwicklungen der Charaktere. Aus diesem Grund zieht sich der Roman auch in die Länge, aber das ist gut, da man dadurch noch mehr in die Welt taucht und Teil dieser wird. Man erreicht irgendwann sogar den Punkt, an dem man sich wünscht, dass das Buch nie enden würde.
Melanie und Wanda sind sehr unterschiedlich und man kann beim Lesen beide Seiten gut verstehen. Was ich an Seelen auch so sehr liebe, ist die Tatsache, dass das Buch zum Nachdenken anregt. Eigentlich müsste man Wanda und die anderen Seelen als die Bösen sehen, aber gleichzeitig kann man das nicht, weil man sieht, dass sie die Welt wirklich zu einem besseren Ort machen. Sicher hat da jeder eine andere Meinung dazu, aber ich konnte mich tatsächlich ein wenig mehr mit Wanda als mit Melanie identifizieren. 
Auch die Darstellung des Dreieicksproblems im Bezug auf die Liebe ist sehr gut gestaltet, da sich alles langsam und realistisch entwickelt. Beim Lesen weiß man, dass das Buch irgendwann ein Ende nehmen muss, kann sich aber während dem Lesen noch nicht vorstellen, wie das aussehen wird, weshalb es spannend bleibt und man weiterlesen möchte. Stephenie Meyer sorgt auch für ein paar Überraschungsmomente, die das Buch trotz der Länge temporeich machen. 
Seelen ist ein Buch, das ich jedem ans Herz legen kann, denn es lohnt sich wirklich den Roman zu lesen. Seit den letzten vier Jahren ist die Geschichte ein Teil von mir und ich denke noch oft über den Inhalt nach.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★  
Spannung:  ★  ★ ★ 
Gefühle: ★ ★ ★  
Charaktere: ★ ★ ★  
Insgesamt: ★ ★ ★  

Fazit: Ein Roman, der ans Herz geht, berührt und zum Nachdenken anregt. Eins meiner absoluten Lieblingsbücher.