Montag, 26. November 2018

Die Unbeugsame, Carmela Scotti

Die Unbeugsame
Copyright: Goldmann

Informationen

Titel: Die Unbeugsame
Autor/in: Carmela Scotti
Seitenzahl: 256
Verlag: Goldmann / Randomhouse
Preis: 20,00  
Link: hier
Inhalt: Nach dem Tod ihres geliebten Vaters ist die fünfzehnjährige Catena schlimmen Anfeindungen ausgesetzt. Ihre Mutter wendet sich von ihr ab und von ihrem Onkel wird sie missbraucht. Nur die Liebe zu Büchern spendet ihr Kraft.
Nach einem schrecklichen Vorfall muss sie in den Wald fliehen und erlebt dort zum ersten Mal Freiheit. Doch auch diese ist nur von kurzer Dauer...

Rezension: Wie bereits der Klappentext verrät, ist der Inhalt des Buchs kein Leichter und nach Beenden der Geschichte, musste ich mich erst einmal sammeln, um den Inhalt zu verarbeiten.
Carmela Scotti erzählt Catenas Geschichte von der ersten Seite an sehr nachvollziehbar und gefühlvoll, sodass man sich problemlos in ihrer Welt wiederfinden kann. Gespannt verfolgt man die Ereignisse und kann sich aufgrund der gefühlvollen Beschreibungen sehr gut in Catena hineinversetzen. Man fühlt auf jeder Seite intensiv mit Catena mit. 
Es passiert sehr viel, was die Handlung spannend macht und besonders gut gelungen finde ich, dass die Kapitel abwechselnd aus der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt werden. So erfährt man nur nach und nach, was früher passiert ist und was der Auslöser für Catenas jetzige Situation ist. Das sorgt für besonders viel Spannung.
Nur während der Mitte des Buchs gibt es einige Stellen, die sich ziehen und die Geschichte langatmig machen.
Neben der Erzählweise macht jedoch vor allem der einzigartige Schreibstil das Buch besonders.
Der Schreibstil gehört zu den Schönsten, die ich bisher kennengelernt habe, denn Carmela Scotti verwendet eine sehr künstlerische Sprache und erzählt gleichzeitig sehr flüssig, wodurch sich das Buch gut lesen lässt.
Man spürt beim Lesen schnell, dass das Buch nicht gut enden wird, aber dennoch finde ich das Ende passend gelungen und vor allem das letzte Kapitel rundet die Geschichte versöhnlich ab, wodurch man das Buch beruhigt beenden kann.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt: ★ ★  ★ 

Fazit: Eine bewegende Geschichte, die gefühlvoll geschildert wird und vor allem durch ihren besonderen Schreibstil punktet.

Samstag, 24. November 2018

Glück dich, Monika Pfundmeier

Glück dich! von [Pfundmeier, Monika]
Copyright: Monika Pfundmeier

Informationen

Titel: Glück dich!
Autor/in: Monika Pfundmeier
Verlag: Books on Demand
Seitenzahl: 334
Preis: 12,99  
Link: hier
Inhalt: Nora mag sich und ihr Leben wirkt nach außen hin eigentlich perfekt. Sie steckt voller Pläne und hat einen guten Job. Doch unter der Oberfläche liegen mehr Splitter als Glück. Sie fühlt sich allein, ihr Job zerfrisst sie und ihr Chef übertritt Grenzen. Dabei fühlt sie sich machtlos und steckt fest.
Eine Dating-App bringt frischen Wind in ihr Leben und sie glaubt, dass sie ihr auf der Suche nach Glück helfen kann. Schon bald wird ihr klar, dass sie sich privat und in in beruflicher Hinsicht entscheiden muss. Was ist gut für sie und wofür möchte sie kämpfen?
Dabei übersieht sie fast, dass die Person in die sie sich verlieben muss, vor ihrer Nase steht.

Rezension: Die Idee zu Glück dich gefällt mir gut. Das Thema Glück spielt für jeden von uns eine Rolle und wie leicht man es verlieren oder übersehen kann, zeigt Monika Pfundmeier in ihrem Buch. Nora fühlt sich innerlich nämlich zerrissen und merkt, dass sie nicht glücklich ist. Zunächst glaubt sie, dass die Liebe ihr helfen kann, doch merkt mit der Zeit, dass ein Mann allein nicht ausreicht, um sich glücklich zu fühlen.
Das Buch ist sehr modern und behandelt viele Themen, die in unserer jetzigen Zeit eine Rolle spielen. Es geht nicht nur um Liebe im digitalen Zeitalter, sondern auch um berufliche Möglichkeiten. Jobmäßig sieht es für Nora eigentlich gut aus, aber ihr Chef, der Grenzen überschreitet und das ständige Pendeln führen zu Problemen bei ihr.
Diese Problematiken werden realistisch dargestellt, sodass Noras Geschichte echt wirkt. Es wird auch nichts verschönigt, sondern alles auf solche Weise erzählt, wie es wirklich sein könnte. Dadurch wirkt die Geschichte sehr nahbar und nicht wie ein zu schönes Märchen. Gleichzeitig ermöglicht sie es bestimmt vielen sich in Nora hineinzuversetzen. 
Nora als Hauptperson hat mir gut gefallen, weil sie zwar selbstbewusst ist, aber dennoch mit inneren Problemen zu kämpfen hat und an einem Punkt steht, an dem sie sich endgültig fragen muss, was ihr zu ihrem eigenen Glück fehlt.
Auch die weiteren Charaktere wie ihr Bruder Felix oder Arbeitskollege Ben werden gut beschrieben und wirken in ihrer Art wie Menschen, die man aus dem Alltag kennt. Durch die Sichtwechsel lernt man die Nebencharaktere auch besser kennen, weshalb ich diese gut gelungen finde. Die Sichtwechsel in Glück dich unterstützen die Geschichte, ohne den Lesefluss zu erschweren. 
Trotz der alltäglichen Handlung ist das Buch nicht langweilig und gewinnt gegen Ende sogar richtig an Spannung, wenn Nora kurz vor den lebensverändernden Entscheidungen steht.
Gut gefällt mir auch die Idee mit dem Messerwerfer, der Noras ständiger Begleiter ist und ihre innere Zerrissenheit immer wieder verdeutlicht. 
Das Ende finde ich gut gelungen, weil es eine schöne Botschaft enthält und zeigt, dass man selbst für sein eigenes Glück verantwortlich ist und es erreichen kann, wenn man endlich bereit dafür ist.
Jedoch muss ich zugeben, dass der Schreibstil leider nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat. Es wird sehr viel Umgangssprache verwendet und einfache Wörter wie phone, was mich gestört hat. Auch wirkt es stellenweise so, als ob Wörter in Sätzen fehlen, was manchmal anstrengend zu lesen ist, wenn man diese Art von Schreibstil weniger mag. Vor allem im Wechsel zu tiefgründigeren Passagen, die normal erzählt werden.
Die Charaktere hätten meiner Meinung nach auch tiefgründiger ausgearbeitet werden können, weil das zur Thematik gepasst hätte. Ich finde es schade, dass man über Noras Vergangenheit kaum etwas erfährt und mir hat es insgesamt an Tiefe gefehlt. Die Themen werden zwar gut und realistisch behandelt, aber bleiben dennoch an der Oberfläche. Auch in romantischer Hinsicht tauchen bei den Szenen mit Silas keine großen romantischen Gefühle auf, weil alles oberflächlich geschildert wird, aber das ist bei mir wohl Geschmackssache. In dieser Hinsicht habe ich einfach etwas mehr erwartet. Vor allem bei dem Thema, das eigentlich zu mehr Tiefgründigkeit einlädt.
Alles in allem ist Glück dich aber ein gutes Buch, das den Kern der Zeit trifft, wichtige Themen behandelt, zum Nachdenken anregt und letztendlich zeigt, dass man für sein eigenes Glück verantwortlich ist. Nur der Schreibstil ist Geschmacksache. 

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★   ☆ 
Gefühle: ★ ★  ☆ 
Charaktere: ★ ★  ☆ 
Insgesamt: ★ ★  ☆ 


Fazit: Glück dich zeigt, dass man für sein Glück selbst verantwortlich ist und trotz aller Schwierigkeiten es schaffen kann, dieses zu finden.

Sonntag, 18. November 2018

P.S. I still love you, Jenny Han

P.S. I still love you
Copyright: Hanser

Informationen

Titel: P.S. I still love you
Autor/in: Jenny Han
Seitenzahl: 336
Verlag: Hanser
Preis: 16,00  
Link: hier
Inhalt: Lara Jean hatte nie vorgehabt sich in Peter zu verlieben. Alles begann mit einer Täuschung, bis die beiden tatsächlich ein Paar wurden. Lara Jean muss lernen, was es bedeutet eine Beziehung zu führen, doch die äußeren Umstände machen es ihr nicht gerade leicht. 
Als ein Video von ihr und Peter, das beide im Whirlpool zeigt, in der ganzen Schule kursiert, verliert sie ihre Unscheinbarkeit komplett.
Und dann meldet sich auch noch John auf ihren letzten Liebesbrief, wodurch das Chaos perfekt wird. Kann man in zwei Jungs gleichzeitig verliebt sein?

Rezension: Nachdem mich To all the boys I've loved before begeistert hat, musste ich  sofort die Fortsetzung lesen, um zu sehen, wie es mit meinen Lieblingscharakteren weitergeht.
Die Atmosphäre, die in P.S. I still love you herrscht ist dieselbe wie im ersten Teil. Jenny Han schafft es auch hier eine zuckersüße Welt zu erschaffen, die einen den Alltag vergessen lässt und durch viele unterhaltsame Szenen das Herz erwärmt.
Auch den meisten Charakteren bleibt sie treu und in diesem Teil verliebt man sich nur noch mehr in sie. Vor allem Peter lernt man hier noch besser kennen und am Ende hat er mich endgültig für sich gewonnen, weil er beweist, wie viel Herz in ihm steckt. 
Als ich im Klappentext gelesen habe, dass John auftauchen wird, habe ich mich nicht darüber gefreut und war ihm negativ gegenüber eingestellt, weil es für mich kein passenderes Paar als Lara Jean und Peter gibt. Jedoch hat Jenny Han John so charmant geschildert, dass ich ihn nicht verabscheuen konnte, sondern auch er sich einen Platz in meinem Herzen erkämpfte. Dennoch ändert das nichts daran, dass ich nach wie vor Team Peter bin und er mein Liebling der Jungs bleibt.
Lara Jeans Schwester Kitty hat mich hier noch mehr als im ersten Teil zum Lachen gebracht und Margot spielt auch hier wieder eine große Rolle, wodurch die Familienthematik erhalten bleibt.
Doch nicht nur das Thema Familie wird wieder thematisiert, sondern vor allem auch Freundschaft. Im zweiten Teil erfährt man mehr über Lara Jean und Genevieves Vergangenheit, was mir gut gefällt.
Somit widmet sich Jenny Han im zweiten Teil den typischen Themen des Erwachsenwerdens und nähert sich diesen auf realistischer Weise, was mich an meine eigene Jugend erinnert hat.
Nur Lara Jean durchläuft hier eine Entwicklung, die mir nicht so gut gefällt und der Grund dafür ist, dass ich dem Buch nur vier statt fünf Sterne geben kann. In diesem Buch habe ich sie nach dem tollen Anfang nicht wiedererkannt. Sie wird nach diesem extrem eifersüchtig und hat so gut wie kein Vertrauen in Peter, obwohl er ihr immer wieder versichert, dass zwischen ihm und Genevieve nichts mehr läuft und sie Familienprobleme hat.
Zwar kann ich Lara Jeans Misstrauen Genevieve gegenüber verstehen, aber finde, dass sie Peter gegenüber vertrauenswürdiger sein sollte und sich ihm gegenüber unfair verhält. Ihr fehlendes Vertrauen lässt sie sehr unreif wirken. 
Am Ende ist sie diejenige, die die Regeln des Vertrags bricht, ohne es zu begreifen. Auch die plötzliche Wichtigkeit des Spiels, das sie und ihre früheren Freunde beginnen, erscheint mir übertrieben, weil das überflüssig für mich ist. Vor allem angesichts der wirklichen Probleme, die sie umgibt. 
Gegen Ende findet sie zwar wieder zu sich selbst, aber erst als sie mit eigenen Augen erkennt, dass Genevieve nicht gelogen hat. Ich hoffe, dass Lara Jean im dritten Teil lernt eine Beziehung auf erwachsene Weise zu führen und Peter mehr vertraut.
Ehrlich gesagt hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass Jenny Han Lara Jean absichtlich eine so negative Entwicklung durchlaufen lässt, damit sie die Dreiecksgeschichte mit John ins Rollen bringen kann. Anders wäre das ja nicht möglich gewesen.
Die Handlung ist dafür aber sehr abwechslungsreich und so spannend, dass man einfach nur wissen möchte, wie es weitergeht.
Den dritten Teil werde ich auf jeden Fall auch noch lesen, weil ich wissen muss, wie es weitergeht und, vor allem, ob Lara Jean es dieses Mal schafft mehr Vertrauen in einer Beziehung zu empfinden.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt: ★ ★  ★ 


Fazit: Genauso herzerwärmend und süß wie To all the boys I've loved before. Nur Lara Jean durchläuft hier eine Entwicklung, die nicht jedem gefallen wird.


Mittwoch, 7. November 2018

To all the boys I've loved before, Jenny Han

To all the boys I’ve loved before
Copyright: Hanser

Informationen

Titel: To all the boys I've 
loved before
Autor/in: Jenny Han
Seitenzahl: 352
Verlag: Hanser
Preis: 16,00  
Link: hier
Inhalt: Lara Jeans Liebesleben verlief bisher unspektakulär. Verliebt war sie jedoch schon oft, sogar in den Freund ihrer großen Schwester. Um ihre Gefühle zu verarbeiten, schreibt sie Abschieds-Liebesbriefe, die sie in einer Hutschachtel versteckt. Diese Briefe sind ihr größtes Geheimnis. Bis zu dem Tag, an dem die Briefe auf mysteriöse Weise plötzlich ihre Empfänger erreichen und Lara Jeans Liebesleben, das bisher nur in ihrer Fantasie stattfand, außer Kontrolle gerät.

Rezension: Der Klappentext zu To all the boys I've loved before konnte mich sofort für das Buch begeistern, weil ich die Idee mit den Liebesbriefen super finde und sie viel Spannung verspricht.
Lara Jean ist unscheinbar und eine hoffnungslose Romantikerin mit einer großen Fantasie. Ihre Familie ist sehr wichtig für sie und sie liebt es zu backen. Vor allem neben ihrer Freundin Chris erscheint sie als problemlos. 
Als Hauptperson habe ich Lara Jean sofort ins Herz geschlossen, weil sie sehr loyal ist und ich mich aufgrund vieler Punkte gut in sie hineinversetzen konnte. Es war für mich schon beim Schauen des Films unglaublich zu sehen, in wie vielen Dingen wir uns ähneln.
Ihre Schwestern sind auch sympatisch. Margot ist die typische große Schwester, die sich um alles kümmert und Kitty ist einfach bezaubernd in ihrer besonderen Art. Sie bringt den Leser oft zum Schmunzeln und hat mich charakterlich stark an meine eigene kleine Schwester erinnert, was zeigt, wie real Jenny Hans Figuren wirken.
Die beschriebene Familiendynamik ist einer der Punkte dafür, weshalb ich die Geschichte so liebe, denn die Familienszenen gehen einfach ans Herz. Lara Jeans Vater ist sehr herzlich und in ihrer Familie herrscht ein angenehmes Klima, was entspannend beim Lesen ist.
Auch die weiteren Charaktere muss man einfach gern haben. In Peter habe ich mich wie viele andere auch schnell verliebt, weil er ein gutes Herz besitzt. Nur eine Sache hätte er meiner Meinung nach am Ende anders machen sollen, als Lara Jean sich falsche Anschuldigungen anhören musste, aber es ist nun mal keiner perfekt. Das Interessante an Peter ist, dass er andauernd als typischer attraktiver beliebter Junge beschrieben wird, aber man ihn im Verlauf der Handlung besser kennenlernt und merkt, wie viel Herz er in Wirklichkeit besitzt und beginnt ihn für seinen Charakter zu lieben.
Die Handlung an sich ist abwechslungsreich und voller süßer Szenen. Obwohl kaum Actionreiches passiert, will man immer nur weiterlesen und vergisst dabei total die Zeit. 
Natürlich macht auch die Idee das Buch sehr besonders und die Handlung erfüllt die hohen Erwartungen.
Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen, weil Jenny Han es bis zum Schluss spannend macht, aber auch Lara Jean zeigt, dass sie im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung durchgemacht hat. Aus der unscheinbaren Tagträumerin ist ein mutiges Mädchen geworden, das nicht mehr nur träumen möchte.
Ich liebe Bücher, die einem das Herz erwärmen, mich zum lächeln bringen und Charaktere liefern, die man nie wieder loslassen möchte. To all the boys I've loved before liefert all das und ist deshalb eins meiner Jahres-Highlights. 

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt: ★ ★  ★ 

Fazit: Eine zuckersüße Idee, gemischt mit herzerwärmenden Szenen und Charakteren, die man einfach lieben muss. Eine absolute Empfehlung für die kalten Herbsttage!

Samstag, 3. November 2018

Du springst, ich falle, Maryam Madjidi

Du springst, ich falle - Madjidi, Maryam
Copyright: Aufbau

Informationen

Titel: Du springst, ich falle
Autor/in: Maryam Madjidi
Seitenzahl: 280
Verlag: Aufbau
Preis: 18,00  
Link: hier
Inhalt: In ihrem autobiographischen Debüt erzählt Maryam Madjidi von ihrer Kindheit im Iran und dem späteren Leben in Frankreich, nachdem ihre Eltern aus politischen Gründen das Land verlassen müssen. In Frankreich soll ihr neues Leben beginnen, doch sie fühlt sich dort fremd und vermisst ihre Muttersprache, echte Freunde und ihre Großmutter. 
Auch ihre Eltern wirken in Frankreich anders und Maryam Madjidi stellt sich im Laufe ihres Lebens immer wieder die Frage, was Heimat und Identität bedeuten.
Als junge Frau kehrt sie in den Iran zurück, verliebt sich und muss eine endgültige Entscheidung treffen.

Rezension: Das Buch erzählt von der wahren Geschichte der Autorin, was die Geschichte sehr ergreifend und noch emotionaler macht.
Ihre Eltern sind Kommunisten und Maryam Madjidi spürt schon während ihrer Kindheit, dass ihre Eltern mit ihren Aktionen in Gefahr leben. Schon als Kleinkind wurden heimlich Flugblätter in ihren Windeln versteckt. 
Notgedrungen müssen sie schließlich nach Frankreich fliehen und Maryam Madjidi hat zunächst Probleme mit ihrem neuen Zuhause. 
Den Schmerz, den sie als Kind verspürt schildert die Autorin sehr nahbar und einfühlsam, sodass man komplett in ihrer Geschichte untergeht und problemlos mitfühlt.
Mit der Zeit schafft es Maryam Madjidi jedoch in Frankreich Fuß zu fassen und gewöhnt sich an ihre neue Heimat. Das bringt neue Konflikte mit sich. Sie will perfekt Französisch sprechen und durchläuft eine Phase, in der sie sich gegen das Persische wehrt. Gleichzeitig vermisst sie jedoch ihre Heimat, vor allem ihre Familie dort und wird in Frankreich nicht als Französin wahrgenommen.
Auf nachvollziehbare Weise stellt sie sich der Frage, was es überhaupt bedeutet, eine Iranerin oder Französin zu sein. Jedoch kommt sie auch auf die Bedeutung von Sprache und Heimat zu sprechen. Besonders diese Passagen bringen den Leser zum Nachdenken und machen ihr Schicksal verständlich. Sehr lebendig erzählt sie von den Erlebnissen, sodass man sich problemlos in diesen wiederfinden kann.
Besonders macht das Buch auch die Poesie, die während dem Erzählen mitschwingt. Dadurch gewinnt die Geschichte noch mehr an Gefühl.
Der Schreibstil der Autorin gleicht keinem anderen und macht es dem Leser zunächst etwas schwer sich in der Geschichte wiederzufinden. Es gibt oft Zeitsprünge und Perspektivenwechsel während der Abschnitte, weshalb man aufmerksam lesen muss. Sobald man sich jedoch an den einzigartigen Schreibstil gewöhnt hat, kann man die Geschichte problemlos verfolgen und gewinnt viel mehr von diesem, weil er das Leseerlebnis noch emotionaler macht.
Der letzte Abschnitt des Buchs hat mich besonders bewegt, weil sich die Autorin hier abschließend mit ihrer Identität und der Frage, wohin sie eigentlich gehört, beschäftigt. Während der vielen Konflikte des Buchs war es schön davon zu lesen, dass sie es schafft irgendwann ihren Frieden zu finden. Das Ende finde ich somit sehr gut und angenehm gelungen.
Du springt, ich falle liefert die beeindruckende Geschichte einer jungen Frau, in der viele Themen eine Rolle spielen und die mich zutiefst berührt hat.

Fazit: Bewegend, einfühlsam und sehr nahbar. Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an.

Freitag, 2. November 2018

Wie ein einziger Tag, Nicholas Sparks

Wie ein einziger Tag
Copyright: Heyne

Informationen

Titel: Wie ein einziger Tag
Autor/in: Nicholas Sparks
Seitenzahl: 240
Verlag: Heyne / Randomhouse
Preis: 9,99 

Link: hier
Inhalt: Mit siebzehn Jahren verlieben sich Allie und Noah ineinander und erleben einen wunderschönen Sommer. Doch als Allie den Urlaubsort nach dem Sommer wieder verlässt, verschwindet sie aus Noahs Leben. Vierzehn Jahre lang hören die beiden nichts mehr voneinander, bis Allie plötzlich vor Noahs Tür steht. Sie ist mit einem Anwalt verlobt, doch möchte vor ihrer Hochzeit noch einmal ihre erste große Liebe treffen, um mit der Vergangenheit abzuschließen...

Rezension: Die Geschichte klingt nach einer klischeehaften Liebesgeschichte, in der es darum geht, dass sich ein reiches Mädchen gegen den Willen ihrer Eltern in einen einfachen Jungen verliebt. Die erste Hälfte des Buchs erzählt auch genau das, weshalb mich der Inhalt nicht sehr in den Bann gezogen hat und ich den Hype um die Liebesgeschichte zunächst nicht ganz nachvollziehen konnte.
Doch die zweite Hälfte übertrifft alles und zeigt, worum es in Wie ein einziger Tag wirklich geht. Das ist nämlich nicht die einfache Erzählung einer klischeehaften Liebesgeschichte, sondern noch viel mehr. Hier geht es wortwörtlich um die Kraft der Liebe. 
Aus diesem Grund hat mich der zweite Teil sehr mitgenommen. Der wahre Kern der Geschichte ist nämlich einzigartig und macht Wie ein einziger Tag überhaupt zu so einer besonderen Geschichte, die von vielen bewundert wird.
Somit lohnt es sich, das Buch komplett durchzulesen, bevor man sich ein Urteil macht, weil man erst nach der letzten Seite den wahren Kern der Geschichte erfasst und genau diese letzte Seite einen mitten ins Herz trifft.
Nicholas Sparks' Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Er schildert die Ereignisse mit viel Gefühl und manchmal wirken seine Worte sogar poetisch, was zum Inhalt passt.
Er schafft es, dass man sich problemlos die Charaktere und den kleinen Ort, an dem Allies und Noahs Geschichte spielt, perfekt vorstellen kann.
Somit zieht er den Leser mit seiner Geschichte in den Bann und hat es geschafft, dass man beim Lesen die Welt um sich herum komplett vergisst.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★ ★ ★ 
Insgesamt: ★ ★  ★ 

Fazit: Einmalig! Eine wunderschöne Liebesgeschichte.