Freitag, 24. November 2023

When the king falls, Marie Niehoff

Copyright: Kyss / Rowohlt Taschenbuch

 Informationen:
Titel: When the king falls
Autor/in: Marie Niehoff
Verlag: Kyss / Rowohlt Taschenbuch
Seitenzahl: 416
Preis: 16,00 € 
Link: hier

 Inhalt

Seit Jahrhunderten herrschen Vampire über London. Menschen sind ihnen untergeordnet, doch nicht alle wollen die Herrschaft über sich ergehen lassen: Im Untergrund hat sich eine Rebellion gebildet. Auch Florence ist Teil des Widerstands und wurde seit ihrer Kindheit auf ihre große Aufgabe vorbereitet. An jeder Wintersonnenwende wählt der Vampirkönig eine neue Blutbraut aus, die ins Schloss ziehen wird. Dieses Jahr versucht auch Florence ihr Glück. Nur ihr Herz sollte sie dabei nicht verlieren.

Meine Meinung

Ich habe schon ewig keine Bücher mehr über Vampire gelesen, aber When the king falls konnte mich sofort in den Bann ziehen. Es hat eine starke Sogwirkung, sodass man immer nur weiterlesen und wissen möchte, was als nächstes passiert. Insbesondere weil die Grundidee so spannend ist. Ich mochte auch die Atmosphäre, die die Autorin geschaffen hat. Benedicts Schloss wird wirklich gut beschrieben und ist eine Welt für sich. 

Was ich an Florence mochte ist, dass sie nicht nur eine starke Rebellin ist, sondern auch ein Herz und Gefühle hat. Dadurch wirkt sie nahbar. Genauso wie Benedict für einige Überraschungen sorgt und hinter seiner kalten Fassade ein weiches Herz versteckt, das sich nach Liebe sehnt.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte fand ich sehr schön, weil sie sich schrittweise aufbaut und beide erst Zeit brauchen, um sich ihrer Gefühle bewusst zu werden. Die Chemie zwischen beiden stimmt und man wartet nur darauf, dass sie sich endlich näherkommen. Die Beziehung wirkt sowohl sanft als auch intensiv. Manchmal kam bei mir nur die Frage auf, ob es für Florence vielleicht auch eine Art Stockholm-Syndrom-Situation ist.

Das einzige, das mir gefehlt hat, sind Aspekte in Bezug aufs World-Building. Leider erfährt man sehr wenig darüber, wie Vampire in London an die Macht gekommen sind und sich das Zusammenleben zwischen ihnen und Menschen gestaltet. Auch wird nicht ganz deutlich, warum Menschen scheinbar so unter ihnen leiden. Ich hoffe auf mehr Erklärungen dazu im zweiten Band. Den möchte ich nach dem Cliffhanger vom ersten Band auf jeden Fall auch lesen.

Fazit

Ein sehr spannendes Buch mit einer starken Sogwirkung und vielschichtigen Charakteren.

Sonntag, 12. November 2023

Eine kurze Begegnung, Emily Itami

Copyright: Blessing / Randomhouse

 Informationen:
Titel: Eine kurze Begegnung
Autor/in: Emily Itami
Verlag: Blessing / Randomhouse
Seitenzahl: 288
Preis: 24,00 € 
Link: hier

 Inhalt

Mizuki hat eigentlich alles hat, um glücklich zu sein: Zwei gelungene Kinder, einen erfolgreichen Ehemann und ein schönes Apartment in Tokio. Doch sie hat ihre Karriereträume für ein Leben als Hausfrau aufgegeben, ohne zu erwarten, dass ihr Ehemann sie irgendwann ignorieren und ihre Kinder sie belasten würden. Nur an Abenden mit Freundinnen verspürt sie Freiheit. Dann lernt sie einen jungen Mann kennen, der sie wieder an Freiheit erinnert und muss eine Entscheidung treffen…

Meine Meinung

Eine kurze Begegnung wirft einen sehr guten Einblick in das eher konservative Frauenbild Japans und die Kultur des ostasiatischen Landes. Das Thema Feminismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und Mizukis Gefühle von Gefangenheit werden anschaulich dargestellt. Ich konnte mit ihr mitfühlen und verstehen, warum sie sich in ihrer Familie nicht gesehen fühlt. Sehr deutlich wird der Druck, dem Mizuki und allgemein Frauen in Japan ausgesetzt sind. Dadurch wird sehr verständlich, warum sie auf die Abenden mit Freundinnen hinfiebert, an denen sie sie selbst sein kann. Die Begegnung mit Kiyoshi lässt Mizuki zum ersten Mal wieder träumen und ich mochte die Dynamik zwischen den beiden. Er lässt Mizuki atmen und hilft ihr dabei, in einer Gesellschaft, in der Frauen in bestimmte Rolle gezwängt werden und sie sich in Was-Wäre-Wenns verliert, wieder zu sich selbst zu finden.

Mizuki habe ich als Charakter sehr spannend gefunden, weil sie eine zeitlang in den USA gelebt und viele ausländische Freundinnen hat. Dadurch kennt sie nicht nur die einheimische Sicht auf Japan, sondern auch die einer Rückkehrerin und ihrer zugezogenen Freundinnen. Diese unterschiedlichen Perspektiven liefern einen runden Blick auf die Gesellschaft Japans.

Politisch oder stark negativ wird das Buch aber nicht. Es bleibt menschlich und im Verlauf der Handlung wird auch sehr deutlich, was im Leben wirklich wichtig ist und dass auch in Alltäglichem Erfüllung gefunden werden kann. Dass Zweifel in Ordnung sind, aber das Herz letztendlich immer weiß, was wirklich richtig ist. Mizukis Entwicklung bis zum Ende zu verfolgen ist wirklich sehr spannend und regt zum Nachdenken an.

Fazit

Unter welchem Druck stehen Frauen in Japan und wie lange halten sie es aus, in den Rollen zu bleiben, in denen sie sich gefangen fühlen? Antworten auf diese Fragen liefert Mizukis Geschichte, die spannende Einblicke in das Frauenbild Japans wirft.