Montag, 20. Juni 2022

The stories we write, Olivia Dade

Copyright: Kyss / Rowolth Taschenbuch

 Informationen:
Titel: The stories we write
Autor/in: Olivia Dade
Verlag: Kyss / Rowolth Taschenbuch
Seitenzahl: 496
Preis: 14,00 € 
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 Inhalt

Marcus Caster-Rupp spielt in der weltweit bekannten Serie Gods of the Gates mit. Nach außen hin wirkt er perfekt, doch niemand weiß, dass er privat mit seiner Legasthenie kämpft. Außerdem schreibt er heimlich Fanfiction, was auf keinen Fall jemand erfahren darf.

April Whittier ist ein großer Fan der Serie Gods of the Gates und schreibt nicht nur Fanfiction über die Serie, sondern kreiert sogar eigene Kostüme dazu. Sie hat ihr Fandasein immer versteckt, doch beschließt an einem Tag ihr Geheimnis aufzudecken und postet ein Foto von sich in einem Kostüm auf Twitter. Schon bald bekommt sie gemeine Kommentare wegen ihrer Figur.

Als Marcus Caster-Rupp das mitbekommt, verteidigt er sie und lädt sie auf ein Date ein, das ungeahnte Folgen hat.

Meine Meinung

The stories we write ist ein sehr unterhaltsames Buch. Es macht viel Spaß die Geschichte von Marcus und April zu verfolgen, weil sie viele Momente beinhaltet, die einen zum Schmunzeln bringen und nicht zu ernst ist. Die Geschichte strahlt viel positive Energie aus, was auch an den Charakteren liegt. April steht nämlich selbstbewusst zu ihrer Figur, was ich toll gefunden habe. Zwar wird anhand von ihr auch darauf aufmerksam gemacht, wie Frauen für ihre Figur verurteilt werden, aber dadurch dass sich April davon nicht beeinflussen lässt, verliert sich das Buch in keiner Traurigkeit in Bezug darauf. Ähnlich sieht es bei Marcus aus, der seine Legasthenie vor der Öffentlichkeit versteckt. Ich habe es bewundernswert gefunden, dass er trotz dem teilweise falschen Image, das die Öffentlichkeit von ihm hat, selbstbewusst durchs Leben geht.

Beiden bedeutet das Schreiben von Fanfiction viel und diese Leidenschaft spürt man beim Lesen der Geschichte. Es ist sehr schön zu sehen, wie viel die Fanfiction-Community den beiden gibt. Interessant habe ich auch gefunden, dass Marcus selbst heimlich Fanfiction über seine Serie schreibt und dieser Konflikt sorgt dafür, dass die Spannung während dem ganzen Buch erhalten bleibt, weil man sich ständig fragt, wie April reagieren wird, wenn sie die Wahrheit erfährt.

Trotz der unterhaltsamen Momente, starken Charaktere und interessanten Idee konnte mich The stories we write aber leider nicht komplett packen. Das liegt zum größten Teil an der Umsetzung der Liebesgeschichte. April und Marcus begegnen sich zwar auf einer Wellenlänge, aber irgendwie kamen die Gefühle bei mir nicht an. Das hängt vielleicht auch damit zusammenhängen, dass noch so cool die Idee sein mag, sie unrealistisch ist und mir das beim Lesen manchmal schwer fiel auszublenden. Insbesondere weil die Liebesgeschichte nicht natürlich, sondern etwas zu gezwungen auf mich gewirkt hat und mir ein bisschen die seelische Bindung sowie Tiefe gefehlt hat. Es hat mich gestört, dass vor allem zu Beginn der Fokus mehr auf der körperlichen Ebene lag. Dadurch, dass ich die Chemie nicht gespürt habe, empfand ich manche Stellen als unangenehm. Dasselbe gilt zum Teil für Marcus´ Aktivität in der Fanfiction-Community. Die Idee fand ich zu Beginn sehr interessant, aber auch hier hat mich die Umsetzung etwas gestört, weil ich Marcus´ Gedankengänge in Bezug auf Fanfictions und seine eigene Serie manchmal schwierig fand.

Eigentlich mag ich Fandom-Geschichten sehr, aber The stories we write ist insgesamt leider weniger meins gewesen, weil ich die Liebesgeschichte nicht gefühlt habe. Ein großes Plus gibt es aber für die Body-Positivity-Thematik und Unterhaltung.

Fazit

Ein unterhaltsames Buch, das einige wichtige Themen behandelt und mit positiver Energie punktet, mich aber aufgrund der Umsetzung der Liebesgeschichte nicht komplett mitnehmen konnte.

Kirschblütensommer, Valentina Cebeni

Copyright: Penguin Verlag / Randomhouse

Informationen

Titel: Kirschblütensommer
Autor/in: Valentina Cebeni
Verlag: Penguin Verlag / Randomhouse
Seitenzahl: 544
Preis: 10,00 
 
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 Inhalt

Eva setzt sich mutig an die Spitze des Familienunternehmens im Rom der 40er-Jahre. Schon bald beliefert sie das kriegserschütterte Italien mit ihren Backwaren. Der Duft des Mandelgebäcks weckt in ihr Erinnerungen an schönere Tage und so beschließt sie zusammen mit ihren Töchtern nach Latium zu fahren. Eva ahnt nicht, dass nicht nur sie, sondern auch ihre Töchter Geheimnisse mit sich tragen, die alles verändern könnten.

Meine Meinung

Das Cover von Kirschblütensommer lässt eine lockere sommerhafte Geschichte vermuten, doch in Valentina Cebenis Roman steckt viel Ernst. Anhand von Evas Familie wird geschildert, wie sich der zweite Weltkrieg in Italien anfühlt. Die Thematik ist zwar erdrückend, aber gleichzeitig ist es auch sehr interessant von den Ereignissen in Italien zu lesen - eine Sichtweise, die man sonst eher nicht zum zweiten Weltkrieg erhält. Der Autorin gelingt es sehr gut zu beschreiben, wie sich der Krieg für die Familie anfühlt, sodass ich mich gut in deren Lage hineinversetzen konnte. Neben den ernsten Themen bietet Kirschblütensommer aber auch einige Lichtmomente, die sehr gut eingebaut wurden.

Die Charaktere werden sehr lebensnah beschrieben und wirken wie reale Personen mit ihren Stärken und Schwächen. Ich finde es gut, dass jede Person ihre eigene spannende Geschichte erhalten hat und in Bezug auf die Details niemand zu kurz kommt. Jedoch fiel es mir manchmal schwer allem zu folgen, weil es einige Charaktere gibt und ich mir manchmal mehr Tiefe und Hintergrundwissen zu einzelnen gewünscht hätte.

Auch wenn es mir zum Teil schwer fiel, den einzelnen Charakteren zu folgen, finde ich das Buch insgesamt sehr interessant in Bezug auf die Thematik zum zweiten Weltkrieg. Vor allem weil die Autorin in Bezug darauf große Emotionen einbaut und alles vorstellbar beschreibt. An Spannung fehlt es der Geschichte auch nicht, weil man sich beim Lesen ständig fragt, wie alles für die Familie ausgeht.

Fazit

Eine interessante Familiengeschichte, die den zweiten Weltkrieg aus der Sicht Italiens beleuchtet.

Samstag, 11. Juni 2022

What if we trust, Sarah Sprinz

Copyright: Lyx

 Informationen:
Titel: What if we trust
Autor/in: Sarah Sprinz
Verlag: Lyx / Bastei Lübbe
Seitenzahl: 517
Preis: 12,90 € 
Link: hier

 Inhalt

Kaum jemand an der UBC in Vancouver weiß von der Fanfiction über den maskierten Sänger PLY, für die Hope während ihrer Schulzeit verurteilt wurde. Doch dann möchte ein Verlag sie veröffentlichen und sie muss sich dafür entscheiden, ob sie ihren Traum von einem eigenen Buch verwirklichen möchte oder nicht. Alles ändert sich für sie, als sie PLY ohne Maske an ihrer Uni begegnet. Sie ahnt nicht, dass sie in ihrer Fanfiction seinem dunkelsten Geheimnis viel zu nahe kommt.

Meine Meinung

What if we trust hat vor allem für eins bei mir gesorgt: Herz-Chaos. Die Geschichte bietet nämlich einen ganzen Orkan von Gefühlen. Anfangs hat es einfach nur Spaß gemacht, Hopes Geschichte zu verfolgen, deren Leben sich in eine Real-Life-Fanfiction zu verwandeln scheint. Doch aus Spaß wurde bald Ernst, da das Buch auch schwierige Themen behandelt. In Bezug darauf liefert das Buch viel Tiefe und eine geballte Ladung von Emotionen. 

An der Liebesgeschichte mochte ich vor allem die Annäherung über persönliche Texte beider, aber auch, dass sie ohne überflüssiges Drama auskommt. Stellenweise hat die Chemie zwischen beiden nur etwas zu aufgezwungen auf mich gewirkt, weil ich Scotts Veränderung der Gefühle für Hope nicht ganz nachvollziehbar beschrieben gefunden habe. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass es mir gegen Ende etwas zu schnell ging und ich eine von Hopes Entscheidungen ein wenig widersprüchlich gefunden habe.

Etwas, das mir aber durchweg positiv aufgefallen ist, ist der tolle Schreibstil der Autorin. Sie besitzt definitiv Talent und hat es einfach geschafft, viele schöne Sätze zu formulieren, die direkt ans Herz gehen. Deshalb wird What if we trust sicher nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein. Darüber hinaus mochte ich auch die Einblicke in die Literaturbranche.

Fazit

What if we trust bietet viel Herz-Chaos und große Emotionen.