Montag, 12. September 2016

Bücher, in denen es nicht um die Liebe oder entfernte Fantasywelten geht.

Es gibt Bücher über die verschiedensten Themen, aber es lässt sich nicht leugnen, dass sich Fantasyromane und Liebesromanzen am besten verkaufen und die Auswahl bei den beiden Genres entsprechend groß ist. 
Ich bin selbst ein großer Fantasy-Fan und halte deshalb auch am liebsten nach Neuheiten in diesem Genre Ausschau. 
Es gibt natürlich auch andere Richtungen und somit eingefleischte Fans von Krimis oder Thrillern, aber eine Sorte von Jugendbüchern wird gerne vergessen. Bücher, die ernstere Themen behandeln und an die sich nur wenige Autoren rantrauen. Bücher, die dennoch wichtig sind, weil sie sich mit der Zeit des Erwachsenwerdens und der damit verbundenen Problematik befassen. Bücher ohne kitschigen Liebesgeschichten, andere Fantasywelten oder einen Mordfall, der gelöst werden muss. Betrachtet man das auf diese Weise, klingt es fast schon langweilig, aber das muss es nicht, wenn man gerne Bücher liest, die einen zum nachdenken bringen. 
Hier habe ich einige empfehlenswerte Bücher aufgelistet, bei denen weder eine Loverstory, noch eine Fantasywelt im Mittelpunkt stehen. 

1. Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie, Lauren Oliver
Inhalt: Hinter demlangen Titel steckt eine nachdenkliche Geschichte, die einen mehr über sein eigenes Leben nachdenken lässt. Es geht um die beliebte Samantha, die ihr Leben unbeschwert lebt und sich mehr als bewusst ist, welch hohe Stellung sie in der Schule besitzt. Der 12. Februar sollte für die beliebte Schülerin ein ganz normaler Tag werden, bis sie einen Autounfall erlebt, bei dem sie ihr Leben verliert. Eigentlich... denn plötzlich wacht sie immer wieder am selben Tag auf und erlebt den Tag von neuem. 
Bald wird ihr klar, dass es nicht darum geht ihr eigenes Leben zu retten, sondern um etwas ganz anderes auf das sie erst einmal kommen muss.
Meine Meinung: Ich habe das Buch vor sehr langer Zeit gelesen, aber trotzdem schleicht es noch oft in meine Gedankenwelt. Lauren Oliver zeigt mit ihrem Werk, wie kostbar das Leben ist und gleichzeitig durch die immer wieder erlebten Tage der Protagonistin, wie unterschiedlich man es angehen kann. Man denkt dabei selbst über sein Leben nach und beginnt sich zu fragen, was einem in diesem wichtig ist. Das Buch lässt einem nach dem Lesen nicht mehr los.
Übrigens wird "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie" verfilmt und soll nächstes Jahr in die Kinos kommen.

2. Mein Herz und andere schwarze Löcher, Jasmine Warga
Inhalt: Aysel möchte nicht mehr leben, doch findet nicht den richtigen Zeitpunkt, um sich das Leben zu nehmen. Über eine Internetseite, bei der man einen Selbstmordpartner finden kann, lernt sie Roman kennen. Beide treffen sich, um ihren Selbstmord zu planen, doch Aysel merkt, dass sie sich auf die Treffen mit dem Jungen zu freuen scheint und plötzlich geht es darum, dass sie um das Leben beider kämpfen muss, denn sie merkt, dass sie doch noch an diesem hängt.
Meine Meinung: Zugegeben, auch hier gibt es eine Liebesgeschichte, jedoch steht diese nicht im Mittelpunkt, weswegen "Mein Herz und andere schwarze Löcher" auch nicht als Liebesroman zählt. Stattdessen ist es einfach nur unfassbar interessant über Aysel und Roman zu lesen, denn erst mit der Zeit erfährt man, weshalb den beiden nichts mehr an ihrem Leben liegt. Auch wenn sich das plötzlich durch diese eine Begegnung zu ändern scheint. 
Der Roman erzählt, ohne zu verschönigen von Depressionen und tatsächlichen Suizidgedanken, jedoch später auch davon, wie man diese überwinden kann. 
Jasmine Warga ist mit diesem Roman eine wunderschöne Geschichte gelungen, die einem zeigt, wie schön das Leben doch ist, selbst wenn man es nicht mehr glaubt. Ein Roman, der Hoffnung gibt.

3. Das also ist mein Leben, Stephen Chbosky 
Inhalt: Wer kennt nicht den Film "The Perks of being a wallflower" mit Emma Watson und Logan Lerman? Der Film begeisterte viele Jugendliche und basiert auf diesem Roman. Es geht um den sechzehnjährigen Charlie, der sein erstes Jahr in der High School startet und weder glücklich noch wirklich traurig ist. 
Er denkt viel zu sehr über sein Leben nach und weiß nicht wirklich, was er von diesem halten soll. Als er sich mit zwei weiteren Schülern anfreundet, scheint er glücklicher zu werden, doch gleichzeitig kommt ein Erlebnis aus seiner Kindheit ans Tageslicht, das für seine so eigenartige Stimmung verantwortlich ist.
Meine Meinung: Ich habe damals nur nach diesem Buch gegriffen, weil ich den Film sehen wollte, aber nie dazu kam und den Roman als Alternative sah. Neben dem bekannten Film machte mich aber auch das Cover neugierig, mit dem einmaligen Spruch darüber, dass die Hauptperson glücklich und traurig zugleich ist und noch immer versucht herauszufinden, wie das eigentlich möglich ist. Vielleicht auch, weil man sich selbst in dem schwierigen Alter so fühlt. 
Der Roman hat mich nach dem Lesen aber überzeugen können, weil Charlies Gefühle so gut beschrieben werden und es immer interessant wird, zu sehen wie er die Welt miterlebt. Das Ende bietet eine unerwartete Überraschung und bringt die notwendigen Erklärungen für Charlies Charakter mit sich. "Das also ist mein Leben" berührt auf jeden Fall das Herz des Lesers.

4. Solitaire, Alice Oseman
Inhalt: Die sechzehnjährige Tori fühlt sich komplett verloren und weiß nicht, wie sie es mit dem Erwachsenwerden angehen soll. Zukunftsängste und Erfolgsdruck machen ihr zu schaffen und sie fühlt sich nichts als unglücklich. Alles ändert sich, als sie Michael Holden kennenlernt, der das komplette Gegenteil von ihr ist. Er versucht ihr ein Freund zu sein um mit ihr viel zu erleben. Gleichzeitig sorgt eine anonyme Schülergruppe für Probleme und Tori beginnt an dieser Interesse zu finden, denn sie möchte wissen, was hinter der Gruppe steckt. Durch all die Ereignisse beginnt sie wieder mehr Lebensfreude zu empfinden.
Meine Meinung: "Solitaire" schrieb Alice Oseman mit siebzehn Jahren und das merkt man einfach beim Lesen, weil sie es wie kein anderer schafft unser Zeitgefühl wiederzuspiegeln. Tatsächlich gelingt es der jungen Autorin eine Geschichte zu schreiben, in der sich viele Jugendliche verstanden fühlen, denn wer kennt das Problem des Drucks und den zu hohen Erwartungen nicht? 
Der Roman ist realistisch und erzählt als eins der wenigen Jugendbücher unserer heutigen Zeit überhaupt keine Liebesgeschichte, nicht einmal eine kleine. Zwar hat der Roman kleine Schwächen, aber insgesamt, ist er einer mit einer großen Bedeutung, in dem sich viele verstanden fühlen.

5. Panic, Lauren Oliver
Inhalt: Panic, so heißt das verbotene Spiel, an dem viele Schulabgänger der Highschool im Bundesstaat New York teilnehmen. Ein Spiel, bei dem man viel gewinnen, aber auch viel verlieren kann. Heather entscheidet sich dafür, dort mitzumachen, genauso wie Dogde. Es beginnt zunächst ganz harmlos, doch schnell stellt sich heraus, dass Panic das Leben aller Teilnehmer verändern wird.
Meine Meinung: Dieser Geniestreich von Lauren Oliver ist vor allem psychologisch gesehen interessant zu lesen, denn die Mitspieler des verbotenen Spiels kommen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen und besitzen aufgrund dessen auch verschiedene Gründe zur Motivation, um bei Panic teilzunehmen. Die Spiele, um die es geht sind gefährlich und werden immer bedrohlicher. Man stellt sich beim Lesen selbst die Frage wie man handeln würde und ob man überhaupt bei diesem Spiel mitmachen würde. 
Es ist unglaublich interessant über die verschiedenen Charaktere zu lesen und Lauren Oliver stellt hier realistisch die Probleme der Jugendlichen dar, die dabei sind die Schule zu verlassen, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, von ihrem alten jedoch doch nicht ganz loskommen. Weshalb sonst sollte man sich dafür entscheiden bei einem Spiel wie Panic mitzumachen, über das während seiner gesamten Schullaufbahn geredet wird? Nicht wenn man wirklich bereit dafür ist diese Zeit hinter sich zu lassen. 

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