Freitag, 15. Juli 2016

Erfolgreiche Buchverfilmungen

Fast nichts ist im Kino spannender, als die Verfilmung eines Buches zu sehen, das man gelesen hat. Während man bei anderen Filmen, ohne hohe Erwartungen in den Film gehen kann, hat man bei der Verfilmung eines bekanntes Buches diese. Solch ein Kinoausflug kann geteilt ausgehen. Manche Bücherfans finden die Verfilmung gelungen, andere sind maßlos enttäuscht. Nur in einem sind sich beide Gruppen einig: Der Film kommt nicht an die Buchvorlage ran.
Zuletzt habe ich "Smaragdgrün" im Kino gesehen, womit die Ära der "Edelstein-Trilogie", zumindest im Punkt Kinoleinwand, beendet wurde. Enttäuscht hat mich die Verfilmung nicht. Das komplette Gegenteil ist sogar der Fall: Ich war mehr als begeistert gewesen. Der letzte Teil bietet einen würdigen, spannenden und ereignisreichen Abschluss. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass der Film nur noch im Groben etwas mit der Romanvorlage von Kerstin Gier gemeinsam hat. 
Jedoch war das schon beim ersten Film  "Rubinrot" klar, wo der ganze Höhepunkt des Erstlings sich am Höhepunkt des dritten Romans orientiert hat. 
Hier wurde dem Leser schon bewusst, dass die Filmemacher die Romane nur als Inspiration nehmen, aber nicht komplett kopieren möchten. Und das muss nicht schlecht sein, wie "Smaragdgrün" bewiesen hat, denn dann weiß der Zuschauer selbst nicht, was als Nächstes im Film passiert und alles erscheint spannender. 
"Smaragdgrün" war besser als ich erwartet hätte und das liegt vor allem daran, dass der erste richtige Höhepunkt des Films nicht der Richtige war und nach diesem noch mehr passiert ist. Das, was mir aber am besten gefallen hat war, so komisch es sich auch anhören mag, der Abspann. 
Dieser zeigte einem die letzten vier Jahre, denn dort wurden - in Schwarz-Weiß natürlich, nochmals alle Charaktere mit verschiedenen Filmszenen aus allen drei Filmen gezeigt. Und da kann man als richtiger Fan, der für jeden Teil das Kino besuchte, schon emotional werden.
Mit "Smaragdgrün" ging eine weitere Ära einer Buchreihe zu Ende und es ist klar, dass Verfilmungen von Fantasy-Bestsellern längst zu einem festen Bestand des Kinoprogramms geworden sind.  
"Harry Potter" und "Twilight" legten den Grundstein für den Erfolg von Verfilmungen von Buchreihen und dieser zeigte, dass Buchreihen perfekten Stoff für mehrteilige Filmreihen bieten können. In den letzten Jahren suchte man zahlreich nach den perfekten Nachfolgern für diese beiden Erfolgsstorys, die das Leben zahlreicher Jugendlicher verändert haben. Manche sind geglückt, wie zum Beispiel bei der "Die Tribute von Panem" - Reihe, die zahlreiche Fans begeisterte, andere wurden schon nach dem ersten Teil eingestellt, weil sie zu wenig eingespielt haben, so wie es zum Beispiel bei "Beautiful Creatures" und "City of Bones" der Fall gewesen ist. Letzteres wurde dafür jedoch als Serie produziert. 
Neben dem Fantasystoff gibt es auch eine weitere Gemeinsamkeit, die in den letzten Jahren gut zu funktionieren scheint: Nämlich eine weibliche starke Hauptperson. Spätestens seit "Die Tribute von Panem" müsste das den Filmemachern klar sein, weswegen der Erfolg der Verfilmung von "Die Bestimmung" mit einer ebenfalls selbstbewussten weiblichen Hauptrolle nicht überraschend ist. 
Auch bei "Smaragdgrün" wird Gwendolyn im dritten Teil so stark und kämpferisch wie noch nie präsentiert ,um den Grafen endgültig zu besiegen - und das im wirklichen Höhepunkt des Films sogar, ohne die Hilfe von Gideon, aber dafür für ihn, denn ohne das Motiv einer Liebesgeschichte funktionieren die meistens Erfolgsstorys seit "Twilight" auch nicht mehr.
Das Ende der "Edelstein"-Trilogie ist nicht das Erste der neuen Reihen, die eine Generation prägten. 
Letztes Jahr musste sich das Kino von Katniss Everdeen aus "Die Tribute von Panem" verabschieden und nächstes Jahr ist "Die Bestimmung" an der Reihe. Für Fans der Bücher, die zwar schon vor Jahren alle Teile gelesen haben, sind das immer traurige Momente, denn während dem Warten auf die neuen Filme teilte man das Gefühl, dass die fiktionale Welt real ist und wirklich existiert. Zumindest in den Medien.
Eine wichtige Frage ergibt sich nun: Was wird die nächste erfolgreiche Buchreihe, aus der erfolgreiche Blockbuster entstehen? Wird es vielleicht die bereits geplante Verfilmung zum Roman "Selection" von Kiera Cass oder orientiert man sich in Deutschland, nach dem Ende der "Edelstein-Trilogie" an Kertin Giers erfolgreichen "Silber-Trilogie"?
Man weiß zwar nicht, was als Nächstes kommt, aber kann sich sicher sein, dass die Erfolgsstorys weitergehen werden, denn Filmemacher sind immer auf der Suche nach der nächsten Buchreihe, die Jugendliche ins Kino lockt. 
Das Einzige, dem man sich sicher sein kann ist, dass man nach neuen Motiven suchen muss, denn bereits Bekanntes funktioniert nicht ewig. Nach "Die Bestimmung" und "Die Tribute von Panem" wird eine neue Verfilmung einer Welt der Zukunft, die durch eine Revolution verändert wird, wohl eher langweilig sein. 
Dass Stoffe, die "Twilight" ähneln nicht unbedingt Erfolg haben müssen, beweist "Beautiful Creatures." Und an neue Zauberlehringe traut sich auch noch keiner mehr ran, denn "Harry Potter" ist und bleibt eine einzigartige, nicht ersetzbare Welt.
Mal sehen, welche Buchreihe als Nächstes, einen großen Hype auslösen wird. Wir dürfen gespannt sein. 


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