Sonntag, 12. November 2023

Eine kurze Begegnung, Emily Itami

Copyright: Blessing / Randomhouse

 Informationen:
Titel: Eine kurze Begegnung
Autor/in: Emily Itami
Verlag: Blessing / Randomhouse
Seitenzahl: 288
Preis: 24,00 € 
Link: hier

 Inhalt

Mizuki hat eigentlich alles hat, um glücklich zu sein: Zwei gelungene Kinder, einen erfolgreichen Ehemann und ein schönes Apartment in Tokio. Doch sie hat ihre Karriereträume für ein Leben als Hausfrau aufgegeben, ohne zu erwarten, dass ihr Ehemann sie irgendwann ignorieren und ihre Kinder sie belasten würden. Nur an Abenden mit Freundinnen verspürt sie Freiheit. Dann lernt sie einen jungen Mann kennen, der sie wieder an Freiheit erinnert und muss eine Entscheidung treffen…

Meine Meinung

Eine kurze Begegnung wirft einen sehr guten Einblick in das eher konservative Frauenbild Japans und die Kultur des ostasiatischen Landes. Das Thema Feminismus spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und Mizukis Gefühle von Gefangenheit werden anschaulich dargestellt. Ich konnte mit ihr mitfühlen und verstehen, warum sie sich in ihrer Familie nicht gesehen fühlt. Sehr deutlich wird der Druck, dem Mizuki und allgemein Frauen in Japan ausgesetzt sind. Dadurch wird sehr verständlich, warum sie auf die Abenden mit Freundinnen hinfiebert, an denen sie sie selbst sein kann. Die Begegnung mit Kiyoshi lässt Mizuki zum ersten Mal wieder träumen und ich mochte die Dynamik zwischen den beiden. Er lässt Mizuki atmen und hilft ihr dabei, in einer Gesellschaft, in der Frauen in bestimmte Rolle gezwängt werden und sie sich in Was-Wäre-Wenns verliert, wieder zu sich selbst zu finden.

Mizuki habe ich als Charakter sehr spannend gefunden, weil sie eine zeitlang in den USA gelebt und viele ausländische Freundinnen hat. Dadurch kennt sie nicht nur die einheimische Sicht auf Japan, sondern auch die einer Rückkehrerin und ihrer zugezogenen Freundinnen. Diese unterschiedlichen Perspektiven liefern einen runden Blick auf die Gesellschaft Japans.

Politisch oder stark negativ wird das Buch aber nicht. Es bleibt menschlich und im Verlauf der Handlung wird auch sehr deutlich, was im Leben wirklich wichtig ist und dass auch in Alltäglichem Erfüllung gefunden werden kann. Dass Zweifel in Ordnung sind, aber das Herz letztendlich immer weiß, was wirklich richtig ist. Mizukis Entwicklung bis zum Ende zu verfolgen ist wirklich sehr spannend und regt zum Nachdenken an.

Fazit

Unter welchem Druck stehen Frauen in Japan und wie lange halten sie es aus, in den Rollen zu bleiben, in denen sie sich gefangen fühlen? Antworten auf diese Fragen liefert Mizukis Geschichte, die spannende Einblicke in das Frauenbild Japans wirft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen