Donnerstag, 20. Juli 2023

Idol in Flammen, Rin Usami

Copyright: Kiepenheuer & Witsch

 Informationen:
Titel: Idol in Flammen
Autor/in: Salma El-Wardany
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Seitenzahl: 128
Preis: 18,00 € 
Link: hier

 Inhalt

Akari ist ein riesiger Fan des Idols Masaki, der Teil einer J-Pop-Band ist. Als bekannt wird, dass er einen Fan geschlagen haben soll, will sie das nicht wahrhaben. Anstatt zu akzeptieren, dass er nur ein Mensch und alles andere als perfekt ist, verteidigt sie ihn und verliert sich weiter in ihrem Fandasein.

Meine Meinung

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da die Autorin das erschreckende Innenleben der weiblichen Hauptperson sehr gut einfängt. Sie ist nicht einfach nur ein Fan, sondern hat ihr ganzes Leben auf Masaki ausgerichtet und es ist irgendwie traurig zu sehen, wie sie sich dabei verliert. Die Autorin zeigt, wie schnell es passieren kann, dass man sich in einem Fandom verliert - vor allem, wenn die Lebensumstände schwierig sind, und macht sehr deutlich, wie Fandoms funktionieren und die Sichtweise von Fans aussieht. Auch wenn hier Extreme dargestellt werden, bestehen diese Strukturen auch für reale Künstler:innen, was das Buch umso interessanter macht.

Darüber hinaus beschäftigt sich das Buch mit dem Thema Shitstorms und macht deutlich, wie schnell Menschen auf Hate-Trains aufspringen, anstatt sich selbst eine Meinung zu bilden oder darüber nachzudenken, dass hinter jeder Berühmtheit ein echter Mensch mit eigenen Problemen steckt. Demnach werden die dunkelsten Abgründe des Berühmt- und Fandaseins offengelegt und sichtbar, wie beide Seiten zu kämpfen haben.

Manches wird in dem Buch eher offengelassen - wie z.B. die Gesundheit der weiblichen Hauptperson, da nur am Rande erwähnt wird, dass sie Medikamente nehmen muss oder auch Masakis Sicht zu seinem Kinderstarsein, zu dem seine Mutter ihn eventuell gedrängt haben könnte. Das lädt zum Nachdenken ein und setzt gleichzeitig die Gefühle der Charaktere in den Fokus.

Fazit

Ein wirklich gutes, wenn auch erschreckendes Buch, das deutlich macht, dass wir alle nur Menschen sind und Denkweisen extremer Fans sowie Strukturen von Fandoms offenlegt, die nicht nur in Japan, sondern überall existieren können - trotz erfundener Charaktere absolut echt wirkend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen