Mittwoch, 28. Februar 2018

Requiem, Lauren Oliver

Requiem / Amor Trilogie Bd.3 - Oliver, Lauren
Copyright: Carlsen

Informationen


Titel: Requiem
Autor/in: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 400
Preis: 8,99 

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Inhalt: Der große Abschluss der Amor-Trilogie. Lena und Julian konnten entkommen, doch Alexs Rückkehr wirft ein Schatten auf das Glück der beiden. Lena spürt, dass ihr Herz eigentlich ihm gehört, doch er ist ihr gegenüber abweisend. 
Hana führt ein geordnetes Leben nach ihrem Eingriff. Jedoch beginnt auch sie an bestimmten Dingen zu zweifeln. Der Kampf um komplette Freiheit spitzt sich immer weiter zu, bis sich Lena auf einmal ihrer Vergangenheit stellen muss.

Rezension: Beim zweiten Lesen hat mir der dritte Teil sogar besser gefallen als beim ersten Lesen und insgesamt gesehen bietet Requiem einen wirklich guten Abschluss der Trilogie. Ich finde es gut, dass der dritte Teil direkt an den zweiten Teil anknüpft, der mit Alexs plötzlichem Auftauchen überrascht. Den Konflikt zwischen ihm, Lena und Julian finde ich gut dargestellt, auch wenn es anfangs schmerzt von Alexs so abweisenden Verhalten zu lesen. Jedoch ist er verletzt, was man als Leser akzeptieren muss. Lena macht die größte Entwicklung im zweiten Teil durch und diese hat sich im dritten Teil verfestigt. Das Beschreiben des Lebens in der Wildnis finde ich im dritten Teil sogar etwas besser dargestellt als im zweiten Teil, was aber auch daran liegt, dass es hier mehr Details zu diesem gibt und auch einige Überraschungen.
Die Kapitel aus Hanas Sicht haben mir am besten gefallen, weil man durch diese von den Auswirkungen der Aufstände in den Städten der Geheilten erfährt. Außerdem merkt man beim Lesen, dass sie eine starke Entwicklung durchmacht, was toll anzusehen ist. Da Lena in diesem Teil teilweise etwas verbittert wirkt, wirkt Hana durch ihre Entwicklung teilweise sogar sympatischer.
Die Geschichte zieht sich etwas, aber es kommt am Ende zu einem spannenden Abschluss, der den Leser nicht mehr loslässt. Den Schluss finde ich wirklich gut gelungen. Ich weiß, dass sich viele über das offene Ende ärgern, jedoch könnte ich mir kein besseres vorstellen. Lauren Oliver lässt durch diesen den Leser nämlich seine eigenen Vorstellungen haben und die Hauptbotschaft kommt durch den fulminanten Abschluss beim Leser an.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   

Fazit: Ein würdiger Abschluss der Trilogie..

Sonntag, 25. Februar 2018

Der letzte erste Blick, Bianca Iosivoni

Der letzte erste Blick - Bianca Iosivoni
Copyright: Lyx

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Titel: Der letzte erste Blick
Autor/in: Bianca Iosivoni
Verlag: Lyx
Seitenzahl: 436
Preis: 10,00 

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Inhalt: Emery wünscht sich nichts anderes als einen Neuanfang, als sie ihr Studium in einem neuen Bundesstaat beginnt. An einem Ort, an dem keiner etwas von ihrer Vergangenheit weiß und sie ohne verurteilende Blicke und viel Getuschel ihren neuen Lebensabschnitt beginnen kann. Dafür nimmt sie es auch in Kauf mit dem nervigen Mason ein Zimmer teilen zu müssen. Doch sein Freund Dylan bringt Emerys Herz mächtig zum Rasen. Dabei gehört er zu der Sorte von Mann, vor der sich Emery fernhalten möchte, denn er ist zu nett und zu lustig und damit die größte Gefahr für ihr zerbrechliches Herz.

Rezension: Der letzte erste Blick hat mich positiv überrascht. Ich erwartete einen gewöhnlichen New Adult-Roman, doch stattdessen entpuppte sich Bianca Iosivonis Buch als etwas Besonderes, das nicht mit anderen Werken des Genres vergleichbar ist.
Vor allem Emerys Charakter ist der Grund dafür, da sie sehr selbstbewusst, stark, frech und erst recht nicht auf den Mund gefallen ist. Meiner Meinung nach sollte es viel mehr weibliche Hauptpersonen wie sie geben. Dylan punktet jedoch genauso sehr mit seinem Charakter, da er kein Bad Boy ist und stattdessen sehr real wirkt. Dafür aber auch auf ehrliche Weise lieb und damit hat er sich sofort in mein Herz geschlichen. 
Die weiteren Charaktere beschreibt die Autorin ebenfalls sehr gut und lebensnah, sodass man sich in der Geschichte einfach wohlfühlt. 
Die Chemie zwischen Emery und Dylan stimmt sofort, jedoch lässt Bianca Iosivoni ihnen dennoch Zeit für die Entwicklung ihrer Gefühle, sodass es hier nicht den Liebe auf den ersten Blick-Moment gibt, den man aus anderen Büchern des Genres kennt. Besonders gelungen finde ich die Idee mit den lustigen Streichen, die sich die beiden gegenseitig spielen. Das macht die Geschichte besonders und bringt den Leser oft zum lachen.
Bis zum Ende bleibt es spannend, da man nicht wirklich weiß, ob Emery und Dylan wirklich zusammen kommen werden. Vor allem nachdem Emery Dylans Geheimnis herausfindet.
Ein weiterer Punkt, der die Geschichte für mich so besonders macht, ist aber auch das realistische Beschreiben des Studentenlebens von Emery und ihren neuen Freunden. Vor allem finde ich es gut wie beschrieben wird, dass Dylan viel arbeiten muss, um sich sein Studium finanzieren zu können. Genauso wie auch Emery ein gutes Verhältnis zu ihrer Familie hat (ebenfalls nicht ganz so typisch für das Genre) und auch die Thematik des Vermissens dieser und ihrer Heimatstadt in dem Buch Platz findet.
Somit bietet Der letzte erste Blick viel mehr als nur eine Liebesgeschichte, sondern auch starke Charaktere, gute Freundschaften und lustige wie auch gefühlvolle Momente.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   

Fazit: Ein New Adult-Roman, der mich positiv überrascht hat und nicht nur durch gute Ideen überzeugt, sondern vor allem durch die starken Charaktere.

Samstag, 24. Februar 2018

Und ein ganzes Jahr, Gayle Forman

Und ein ganzes Jahr
Copyright: S. Fischer Verlage

Informationen


Titel: Und ein ganzes Jahr
Autor/in: Gayle Forman
Verlag: FISCHER FJB
Seitenzahl: 368
Preis: 14,99 

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Inhalt: Die Fortsetzung zu Nur ein TagIm ersten Teil erfährt man, wie es Allyson nach dem Kennenlernen von Willem geht. Im zweiten Teil erfährt der Leser, wer Willem wirklich ist und wie es ihm nach der überrumpelten Trennung von Allyson geht.

Rezension: Ich muss zugeben, dass ich zuerst enttäuscht gewesen bin, als ich gesehen habe, dass der zweite Teil lediglich Willems Geschichte nach dem Tag in Paris erzählt und nicht wie es nach dem Ende des ersten Teils weitergeht. Dafür gibt es aber ein kostenloses Bonuskapitel, das online verfügbar ist, weshalb sich meine erste Enttäuschung auch schnell legen konnte.
Insgesamt hat mir der zweite Teil beim Lesen dann sogar besser als Nur ein Tag gefallen. Das liegt zum großen Teil an Willem, da er mir sympatischer als Allyson ist und sich das natürlich auf seine Geschichte auswirkt. Vor allem finde ich es toll zu sehen, dass im zweiten Teil der Aspekt des Reisen noch stärker in den Vordergrund rückt als im ersten Teil, da Willem weltweit unterwegs ist. 
Allerdings ist im zweiten Teil weniger Spannung zu finden, da man natürlich weiß wie er endet - nämlich genauso wie Teil 1. Dafür punktet die Geschichte aber mit einem guten Schreibstil und dem tollen Beschreiben der verschiedenen Kulturen und Länder, die Willem entdeckt.
Ich muss zwar immer noch zugeben, dass ich die Idee der unendlichen Liebe, die innerhalb eines einzigen Tages entsteht für unrealistisch halte, jedoch ist die Umsetzung der Idee im zweiten Teil gut gelungen und sorgt für einige unterhaltsame Stunden.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★   ☆ 
Gefühle: ★ ★  ☆ 
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   

Fazit: Ein guter zweiter Teil, der mir sogar besser als der erste Teil gefällt, da Willem mit seinem Charakter den Leser überzeugen kann.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Pandemonium, Lauren Oliver

Copyright: Carlsen

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Titel: Pademonium
Autor/in: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 416
Preis: 8,99 

Link: hier
Inhalt: Die alte Lena, die fest an das Heilmittel gegen die Liebe geglaubt hat, gibt es nicht mehr. Sie hat dieses Ich hinter dem Zaun gelassen, nachdem sie in die Wildnis geflohen ist. Sie schließt sich dort der Widerstandsbewegung an und versucht mit ihrer Trauer um Alex zurechtzukommen. Jedoch gibt es einen Teil in ihr, der noch immer daran glaubt, dass er am Leben sein könnte. Und dann führt ein neuer Auftrag Lena zurück in die Stadt.

Rezension: Der zweite Teil wird etwas anders erzählt als der erste Teil. Es gibt immer abwechselnd Kapitel aus der jetzigen Zeit, die Lenas Leben in der Stadt beschreiben und der vergangenen Zeit, die sich mit Lenas Zeit kurz nach ihrer Flucht beschäftigen. Das finde ich sehr spannend, da sich dadurch die Geschichte schnell weiterentwickelt ohne an einer Stelle festzusetzen. In Bezug auf die jetzige Zeit erwartet den Leser eine Überraschung, da man nicht das typische Kriegerische darin findet, das man sonst aus Fortsetzungen von Dystopien kennt. Als Leser empfindet man dadurch alles als noch spannender und ist genauso wie beim ersten Teil an das Buch gefesselt und möchte nur wissen, wie es weitergeht. Vor allem die Gefühle stehen hier nach wie vor im Fokus.
Diese werden genauso gut wie im ersten Teil beschrieben und ich finde es toll, dass wir Lena hier von einer neuen stärkeren Seite kennenlernen. Sie ist eine Entwicklung durchlaufen und hat sich durch Alex nicht brechen lassen. Das ist toll mitanzusehen und zudem mehr als nachvollziehbar.
Mit Julian gibt es eine neue wichtige Person in der Trilogie und man kann nicht anders als ihn mit der Zeit ins Herz zu schließen. Zwar ist von Anfang an klar, dass er sich in Lena verlieben wird, aber die Entwicklung dieser Gefühle finde ich plausibel dargestellt und es gibt einige süße Momente. Zudem ist Julian als Charakter einfach interessant, weil er so viel durchgemacht hat. Natürlich ist aber auch nicht zu leugnen, dass er ganz anders als Alex ist und als Leser weiß man selbst nicht; wen man eigentlich mehr mag.
Genauso wie der erste Teil endet auch der Zweite mit einer Art Cliffhanger, sodass man sofort den dritten und letzten Teil der Reihe lesen möchte.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   


Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die den Leser mehr als überrascht und mit einer starken Hauptperson punktet.

Dienstag, 20. Februar 2018

Delirium, Lauren Oliver

Copyright: Carlsen

Informationen


Titel: Delirium
Autor/in: Lauren Oliver
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 416
Preis: 8,99 

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Inhalt: Lena lebt in einer Welt, in der die Liebe als Krankheit gilt. Mit achtzehn Jahren wird man durch einen Eingriff dagegen geheilt, um danach ein ruhiges Leben ohne das Gefühl der Liebe zu führen. Lena hat bisher nie an dem System gezweifelt, doch dann lernt sie Alex kennen und auf einmal versteht sie nicht mehr, weshalb die Liebe als so gefährlich gilt. Doch den beiden läuft die Zeit davon, denn Lenas Eingriff kommt immer näher.

Rezension: Delirium habe ich vor fünf Jahren zum ersten Mal gelesen und seitdem ist die Geschichte ein Teil von mir und hat mich bis heute nicht mehr losgelassen. Das liegt daran, dass ich die Idee einfach nur genial und faszinierend finde. Während dem Lesen des Buchs stellt man sich nämlich tatsächlich die Frage, ob man die Liebe vielleicht nicht wirklich als Krankheit sehen kann.
Lauren Olivers Schreibstil ist angenehm zu lesen und sie schafft es Lenas Innenleben gut darzustellen, sodass man sich schnell ein Bild von ihr machen kann. Ich finde es vor allem gut, dass Lena als so normal und durchschnittlich beschrieben wird, da sich dadurch jeder in sie hineinversetzen kann. Hätte man stattdessen ihre beste Freundin Hana als Hauptperson genommen, wäre es aufgrund ihres großen Selbstbewusstseins sicher anders gewesen. Das erlaubt Lauren Oliver auch, Lena eine starke Entwicklung durchlaufen zu lassen. 
Man findet sich sofort in der Geschichte zurecht und sie wird bis zum Schluss ohne viel Hektik erzählt. Stattdessen erhält der Leser Zeit Lenas Leben mitzuverfolgen, genauso wie die Veränderung ihrer Einstellung zur Liebe. Das ist wichtig, da ein so sensibles Thema, das in dem Roman auch philosophisch aufgearbeitet wird, viel Raum braucht, um richtig aufgearbeitet zu werden.
Trotzdem bleibt das Buch spannend, da es immer wieder zu rasanten Momenten kommt und man gleichzeitig wissen möchte, was am Ende passiert und ob Alex und Lena noch eine Chance erhalten.
Das Finale ist packend und schockierend. Beim ersten Lesen lösten die letzten Sätze Tränen in meinen Augen aus, aber mehr möchte ich dazu nicht verraten, da man es einfach selbst gelesen haben muss. Auf jeden Fall möchte man danach sofort den zweiten Teil lesen.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   

Fazit: Eine faszinierende und spannende Geschichte, die dauf einer tollen Idee basiert.

Sonntag, 18. Februar 2018

Soul Mates - Flüstern des Lichts, Bianca Iosivoni

Copyright: Ravensburger

Informationen

Titel: Soul Mates - Flüstern des Lichts
Autor/in: Bianca Iosivoni
Verlag: Ravensburger
Seitenzahl: 480
Preis: 14,00 

Link: hier
Inhalt: Als Rayne eines Abends von dem mysteriösen Colt gerettet wird, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Ihm geht es genauso, was dazu führt, dass er immer wieder ihre Nähe sucht. Schnell findet Rayne heraus, dass beide Seelenpartner sind und sie selbst Teil einer geheimen Welt ist, die aus Licht- und Dunkelseelen besteht. Doch diese steckt in Aufruhr. Während Colt zu den Lichtseelen gehört, weiß Rayne nicht zu welcher Seite sie gehört und wem sie wirklich trauen kann.

Rezension: Soul Mates konnte mich vor allem durch die einmalige mysteriöse Atmosphäre, die in dem Werk steckt, überzeugen. Schon von Anfang an entführt die Autorin den Leser in ihre Welt, in der man sich sofort wohl fühlt und in die man gerne zurückkehrt. Genau das Gleiche einmalige Gefühl überträgt Bianca Iosivoni auf ihre Charaktere. Vor allem Colt wirkt durch sein mysteriöses Auftreten wie kein anderer männlicher Romanheld. Rayne ist zudem eine Person, die ich sofort lieb gewonnen habe, was vielleicht auch daran liegt, dass sie mich ein wenig an mich selbst erinnert. Die weiteren guten Nebenfiguren schließt man auch schnell ins Herz, weil die Autorin sie so liebevoll beschreibt. Beim Lesen merkt man, wie sehr der Autorin ihre Geschichte am Herzen liegt, was sich auch auf den Leser überträgt und den Lesespaß steigt.
Obwohl Soul Mates ein richtiger Fantasy-Roman ist, der etwas an die Chroniken der Unterwelt-Reihe erinnert, erzählt die Autorin auf eine Weise, die für das Genre untypisch ist. Statt durch unzählige Wenden und Schockmomente Spannung zu erzeugen, wirkt Soul Mates entspannter und bleibt trotzdem spannend. Vor allem baut sich diese bis zum Ende hin immer mehr auf, wodurch ein mitreißendes Finale geliefert wird. Vor allem das Ende, lässt die Neugier auf Teil 2 steigen.
Außerdem muss ich ein großes Lob für die Idee aussprechen, da ich die Idee mit den Dunkel- und Lichtseelen sehr gut gelungen finde und auch etwas Neues liefert. Genauso wie ich die Tatsache toll finde, dass man genauso wie Rayne nicht wirklich weiß, wer eigentlich gut und böse ist. Genauso wie die Hauptperson wird man als Leser nämlich selbst unvorbereitet in die Welt gerissen und muss sie erst einmal vorsichtig kennenlernen. Somit ist Soul Mates eine klare Leseempfehlung.

Abschließende Bewertung:
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★  
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   

Fazit: Eine mitreißende Geschichte, die vor allem durch ihre einmalige mysteriöse Atmosphäre überzeugt.

Montag, 5. Februar 2018

Verliere mich. Nicht, Laura Kneidl

Verliere mich. Nicht.
 - Laura Kneidl - PB
Copyright: Lyx

Informationen

Titel: Verliere mich. Nicht
Autor/in: Laura Kneidl
Verlag: Lyx / Bastei Lübbe
Seitenzahl: 470
Preis: 12,90 

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Inhalt: Mit Luca war Sage glücklicher denn je, da er ihr gezeigt hat, was es bedeutet ohne Ängste zu leben und wie es sich anfühlt wirklich geliebt zu werden. Doch dann hat ihre dunkle Vergangenheit sie eingeholt und das komplette Glück der beiden zerstört.
Sage schafft es jedoch nicht Luca zu vergessen und ihm geht es genauso. Dennoch weiß sie, dass ohne das richtige Aufarbeiten ihrer Vergangenheit eine Beziehung zu ihm niemals funktionieren wird. Als Luca Sage deutlich macht, dass er sie zurück will, muss sich Sage die Frage stellen, ob sie endgültig bereit dafür ist ihren Schatten ein Ende zu bereiten.

Rezension: Zunächst möchte ich mich bei lesejury.de dafür bedanken, dass ich auch bei der Leserunde zum zweiten Teil von Laura Kneidls Duologie dabei sein durfte und dadurch die Möglichkeit erhielt Verliere mich. Nicht vor dem offiziellen Erscheinungstermin zu lesen.
Da mir Berühre mich. Nicht sehr gut gefallen hat und eine realistische New Adult-Geschichte ohne Klischees bietet, hatte ich sehr hohe Erwartungen an den zweiten Teil. Glücklicherweise hat Verliere mich. Nicht all meine Erwartungen erfüllt, wodurch der zweite Teil den perfekten Abschluss für Sages Geschichte liefert und es mir mehr als schwer fällt, mich von Sage und den weiteren liebevoll gestalteten Charakteren zu verabschieden.
Verliere mich. Nicht setzt gleich an das Ende von Berühre mich. Nicht an, wodurch es einem leicht fällt wieder in die Geschichte zu finden. Jeder, der das Ende von Berühre mich. Nicht kennt, weiß mit was für einem herzzerreißenden Cliffhanger der erste Teil endet. Aus diesem Grund ist die Stimmung zu Beginn des Buchs auch sehr bedrückt, da es Sage nach allem was passiert ist, nicht gut geht. Laura Kneidl schafft es Sages Gefühle sehr gut zu beschreiben, sodass man auf jeder Seite mit ihr mitfühlt- und leidet. Mir tat Sage beim Lesen so leid und ich wünschte ihr nichts anderes, als, dass sie endlich einmal Glück im Leben hat.
Auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz und genauso wie in Berühre mich. Nicht nimmt sich Laura Kneidl viel Zeit, um die Personen zu beschreiben, sodass man alle ins Herz schließt und gar nicht mehr verlassen möchte. Bestimmte Charaktere wie Megan und Connor zum Beispiel nehmen sogar noch mehr Raum ein als im ersten Teil, worüber ich mich sehr gefreut habe.
Luca lernt man zu Beginn des zweiten Teils wieder von seiner alten Seite kennen und vor allem anfangs gibt es immer wieder Szenen, bei denen es mir schwer fällt ein wirkliches Bild von ihm zu erhalten. Er ist einfach ein interessanter Charakter mit vielen Fassetten, dessen wirklichen Kern man erst mit der Zeit entdeckt. In Berühre mich. Nicht wusste ich noch nicht, was ich von ihm halten sollte, da mich manches an ihm störte. Dadurch, dass seiner Charakterentwicklung in Verliere mich. Nicht genug Zeit geschenkt wird, habe ich es im zweiten Teil jedoch geschafft ihn ganz ins Herz zu schließen, da wie man erfährt auch er mehr mit sich herumträgt, als man zunächst vielleicht meinen könnte.
Den Konflikt zwischen Sage und Luca kann man mehr als gut nachvollziehen. Sages Ängste bereiten beiden Probleme und es wird deutlich, dass Sage und Luca erst eine gemeinsame Chance haben, wenn Sage es schafft, sich ihm zu öffnen. Dass sie dafür Zeit braucht ist verständlich und die Entwicklung, die sie durchlebt, stellt Laura Kneidl realistisch dar. Genauso wie in Berühre mich. Nicht entwickelt sich in Verliere mich. Nicht alles langsam, wodurch Sage und Luca die Zeit bekommen, die sie benötigen, um sich wieder näher zu kommen. Genauso wie Sage endlich selbstbewusster wird.
Ihre Charakterentwicklung von der verschlossenen ängstlichen Studentin zu einer starken jungen Frau ist ein großer Pluspunkt in der Duologie, da Laura Kneidl mit ihr zeigt, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, wenn man etwas ändern möchte, ohne auf einen rettenden Prinzen zu warten, der einen von all seinen Schatten heilt.
Während dem Verlaufs der Geschichte erwarten den Leser einige Überraschungen und Schockmomente, weshalb das Buch den Leser total mitreißt und nicht mehr loslässt. 
Außerdem kommt es hier endlich zu einer Konfrontation mit ihrer Vergangenheit, da wie man sich denken kann, Sage endlich wieder auf Alan und ihre Familie stoßen wird. Dieser Teil hat mir besonders gut gefallen, da auch dieser besonders emotional gelöst wird und sich beim großen Finale Sages neues Selbstbewusstsein besonders deutlich macht.
Mich hat das Ende zu Tränen gerührt, weil ich so erleichtert darüber gewesen bin, dass Sages aufgestauten Sorgen ein Ende bekommen, aber auch, weil alles so emotional und gefühlsnah geschildert wird. Laura Kneidl hat wirklich ein Talent, wenn es darum geht, ihre Leser mit selbstgeschriebenen Worten ins Herz zu treffen. 
Das Einzige, das ich etwas schade finde, ist, dass im letzten Drittel die Nebencharaktere wie April und Megan etwas zu kurz kommen, weswegen Fragen in Bezug auf diese unbeantwortet bleiben. Dies fällt nur so stark auf, weil sie davor eine so große Rolle spielten.
Das Verabschieden von dieser Duologie fällt mir sehr schwer, weil ich mich in der Welt so zuhause gefühlt habe und alle Charaktere ins Herz geschlossen habe. Fakt ist, dass Laura Kneidl mit Berühre mich. Nicht und Verliere mich. Nicht zwei einzigartige New Adult-Romane geschaffen hat, die unter die Haut gehen und sich von sämtlichen Klischees des Genres fernhalten. Außerdem schafft sie es eine ernsthafte Thematik würdevoll darzustellen und macht durch die Entwicklung von Sage und deren Geschichte vielen Betroffenen sicherlich Mut, da sie zeigt, dass man mit seinen Ängsten und Problemen nicht allein ist und es immer einen Weg zur Besserung gibt.

Insgesamt: 
Idee:  ★ ★ ★ ★ 
Spannung:  ★  ★ ★ 
Gefühle: ★ ★  ★ 
Charaktere: ★ ★   
Insgesamt: ★ ★   

Fazit: Ein mehr als gelungener zweiter Teil, der genauso emotional wie Berühre mich. Nicht ist und vor allem mit der starken Charakterentwicklung Sages punktet, die es schafft sich in Verliere mich. Nicht endlich ihren Ängsten zu stellen. Berühre mich. Nicht und Verliere mich. Nicht bieten eine realistische New Adult-Geschichte voller Emotionen und unerwarteter Momente.