Dienstag, 22. März 2022

Frauen schulden dir gar nichts, Florence Given


Copyright: KiWi-Taschenbuch

Informationen

Titel: Frauen schulden dir gar nichts
Autor/in: Florence Given
Verlag: KiWi-Taschenbuch
Seitenzahl: 288
Preis: 14,00 
 
Link: hier

Inhalt

Die Autorin Florence Given gehört zu den bekanntesten jungen Stimmen des Feminismus. In ihrem Buch ermutigt sie ihre LeserInnen dazu, sich von gesellschaftlichen Erwartungen zu befreien. Sie verdeutlicht, dass das Frauenbild in unserer Gesellschaft immer noch von Oberflächlichkeiten geprägt ist und die Probleme, die sich daraus ergeben. Ein feministischer Ratgeber, der nicht nur Frauen die Augen öffnet.

Meine Meinung

 Florence Given beleuchtet in Frauen schulden dir gar nichts viele wichtige Themen und geht auf die unterschiedlichsten Aspekte ein. Ihr gelingt es, ihre Themen kurz und anschaulich auf den Punkt zu bringen. Die Kapitel regen zum Nachdenken an und verdeutlichen viele Probleme, die noch in der Gesellschaft für Frauen bestehen. Egal, ob es um das Thema Beziehungen, Aussehen, Social Media oder Mental Health geht. Ich finde es toll, dass das Buch in Bezug darauf so facettenreich ist, denn die Bandbreite an Themen verdeutlicht, wie stark die Probleme für Frauen in unserer Gesellschaft verankert sind und sorgt gleichzeitig für ein abwechslungsreiches Leseerlebnis. Auch die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen und sie passen perfekt zum lauten Ton des Buchs.

"Für andere Menschen können auch andere Dinge empowernd sein - zum Glück gibt es nicht nur die eine Art und Weise, wie eine Frau zu sein hat. Frauen sind komplexe Wesen und können mehr sein als das, was man sieht."

Besonders gut gefallen hat mir, dass Florence Given durch das Buch deutlich macht, dass alle Frauen zusammenhalten sollten, statt sich gegenseitig zu verurteilen oder übereinander zu lästern. Jede sollte einfach so akzeptiert werden, wie sie ist und wir endlich begreifen, dass es keine Regeln dafür gibt, wie eine Frau zu sein hat. Auch von den Erwartungen, die Männer an sie haben könnten, sollte man sich lösen und sich stattdessen trauen, man selbst zu sein.

"Wenn du bemerkst, dass jemand dich verurteilt, dann versuch, dich in die Person einzufühlen. Versuche zu verstehen, dass ihre verletzenden Aussagen und die Art, wie sie mit dir redet, nur eine Projektion dessen ist, wie sie über sich selbst denkt. Lasst uns gemeinsam den Kreislauf der Verletzungen brechen."

Ich finde, dass das Buch insbesondere für jüngere Leserinnen hilfreich sein kann, da diese häufig noch mit Unsicherheiten zu kämpfen haben und Florence Given durch ihr Buch diesen Mut machen und die Augen öffnen kann. Aber auch für Personen, die sich bisher wenig mit Feminismus beschäftigt haben, bietet das Buch einen guten Einstieg in das Thema.

"Du bist nicht auf der Welt, um gemocht zu werden."

Auch wenn mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, muss ich dennoch anmerken, dass ich nicht immer einer Meinung mit der Autorin beim Lesen gewesen bin. Für mich wurden zum Beispiel Männer oft zu negativ dargestellt und in einen Topf geworfen. Natürlich gibt es Männer, die Frauen gegenüber respektlos sind, aber das trifft nicht auf alle zu. Hier hätte ich mir gewünscht, dass das deutlicher wird. In Bezug darauf hatte ich oft den Eindruck, dass die Autorin aufgrund ihrer negativen Erfahrungen mit Männern nicht objektiv genug mit dem Thema umgeht und stattdessen Männer allgemein als Feinde darstellt. Zum anderen hat es mich gestört, dass es manchmal so klang, als ob Frauen sich nur hübsch machen oder feminin präsentieren, weil sie sich durch die Erwartungen der Gesellschaft dazu gezwungen fühlen. Das trifft auf manche zwar zu, aber es gibt auch Frauen, die sich für sich selbst gerne schick machen, für die Mode wie Kunst ist und die dabei nicht das Ziel verfolgen, Männer zu beeindrucken. Zwar fügt die Autorin genauso wie bei ihrem Kapitel zum Thema Heiraten immer wieder ein, dass es okay ist, das für sich selbst zu tun, aber für mich schwang bei diesen Aussagen immer ein Aber mit und sie gehen unter dem lauten Ton der gegensätzlichen Einstellung etwas unter.

"Du wirst oft eine defensive Reaktion von deinen Freund*innen erleben, denn du hast ihnen den Spiegel vorgehalten (Nämlich, dass Lästern hässlich und ein Spiegel ihrer Selbstwahrnehmung ist), und sie werden alles mögliche sagen, um dich zum eigentlichen Problem zu machen. Nur, weil du nicht lästern willst. Aber du solltest einen Punkt im Leben erreichen, an dem dir Lästern wirklich keinen Spaß macht."

Abgesehen davon finde ich aber, dass das Buch einen wirklich guten und facettenreichen Einblick in das Thema Feminismus liefert und besonders für jüngere Leserinnen und Personen, sie sich bisher noch nicht so viel mit dem Thema auseinandergesetzt haben, erhellende Momente haben kann.

Fazit

Ein facettenreiches Buch zum Thema Feminismus, das viele wichtige Themen beleuchtet und insbesondere für Personen, die sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben, erhellende Momente haben kann.

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