Copyright: Penguin / Randomhouse Informationen: Titel: Die Tochter Autor/in: Kim Hye-jin Verlag: Penguin / Randomhouse Seitenzahl: 176 Preis: 12,00 € Link: hier |
Inhalt
Green zieht zusammen mit ihrer Freundin bei ihrer Mutter ein, nachdem sie ihre Wohnung verlieren. Sie ist nun gezwungen, sich mit der Beziehung ihrer Tochter auseinanderzusetzen, die sie nicht verstehen kann. Ihrer Meinung nach braucht diese einen Mann, der auf sie aufpasst und Kinder, um glücklich zu werden. Ihr geht es nicht in den Kopf, wie zwei Frauen zusammen und sich genug sein können. Gleichzeitig kämpft die Mutter mit ihrer Arbeit als Pflegerin in einem Seniorenheim, in dem die Bewohner:innen nicht gut behandelt werden, was sie immer schlechter mit ihrem Gewissen vereinbaren kann.
Meine Meinung
Die Tochter ist ein Buch, das Generationenkonflikte in Südkorea sehr gut beleuchtet. Es wird nur aus der Sicht der Mutter erzählt und dieser wird viel Feingefühl entgegengebracht. Deutlich wird, dass sie ein guter Mensch ist, aber das Beziehungsmodell ihrer Tochter an sich nicht versteht, weil es dem widerspricht, was ihr als junge Frau für ein gutes Leben beigebracht wurde. Dadurch fühlt man mit der Mutter mit, statt wütend auf sie zu sein.
Ihre Tochter und ihre Freundin haben hingegen mit vielen Anfeindungen zu kämpfen. Unter anderem verliert sie nur wegen ihrer Beziehung ihre Uni-Stelle, was zeigt, wie konservativ Südkorea teils noch ist. Die Kämpfe beider Frauen für mehr Akzeptanz werden facettenreich beschrieben.
Ihre Tochter und ihre Freundin haben hingegen mit vielen Anfeindungen zu kämpfen. Unter anderem verliert sie nur wegen ihrer Beziehung ihre Uni-Stelle, was zeigt, wie konservativ Südkorea teils noch ist. Die Kämpfe beider Frauen für mehr Akzeptanz werden facettenreich beschrieben.
Die Mutter durchläuft eine spannende Entwicklung. So ganz verschwinden ihre Sorgen nicht, aber sie beginnt immer mehr zu akzeptieren, dass es unterschiedliche Lebensstile gibt, die Glück bedeuten können. Deutlich wird vor allem die Liebe, die sie für ihre Tochter empfindet und über allem steht.
Ich habe die Freundin ihrer Tochter vom Charakter sehr interessant gefunden, weil sie eine Ruhe in sich trägt und viel Geduld mitbringt. Letztendlich wird sie unbewusst zu einem Bindeglied zwischen Mutter und Tochter. Zudem bringt sie viel Dynamik in die Geschichte.
Auch die Einblicke in den Pflegeberuf in Südkoreas Leistungsgesellschaft nehmen einen mit und schockieren.
Dieses Buch regt zum Nachdenken an, erzählt ruhig vom Alltag, ist aber dennoch laut und macht sehr deutlich, dass es oft kein Schwarz und Weiß gibt. Es zeigt, wie wenig Sinn es häufig macht, Menschen direkt abzustempeln, weder die Mutter noch Tochter, sondern oft Geduld der richtige Weg zu mehr Verständnis und einen Wertewandel ist.
Fazit
Ein eindringliches Buch, das Generationenkonflikte mit viel Feingefühl beleuchtet und Hoffnung macht.
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