Copyright: Eichborn Verlag / Bastei Lübbe Informationen: Titel: Yellowface Autor/in: R. F. Kuang Verlag: Eichborn Verlag / Bastei Lübbe Seitenzahl: 383 Preis: 23,99 € Link: hier |
Inhalt
June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturbranche sein. Doch während Athena für ihre Bücher gefeiert wird, kennt June kaum jemand. Sie hat den Eindruck, dass sich niemand für die Geschichten "normaler" weißer Frauen interessiert.
Als June Zeugnis eines tödlichen Unfalls von Athena wird, stiehl sie Athenas aktuelles Manuskript - ein Roman über chinesische Arbeiter während des ersten Weltkriegs. June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter dem Namen Juniper Song. Doch wird ihr Geheimnis wirklich nicht ans Licht kommen und wer darf eigentlich über welche Themen schreiben?
Meine Meinung
Yellowface hat mich begeistert! Das Buch wirft einen Einblick in die Literaturbranche und kritisiert einiges in dieser. Eine große Rolle spielt auch das Thema Rassismus, da Athena chinesische Wurzeln hat und sich ihre Bücher mit historischen Ereignissen Chinas beschäftigen. Auch der Umgang mit dem Thema Diversity in der Literaturbranche wird behandelt und teils war das unangenehm zu lesen, weil in vielen Stellen Diversity nur als Marketingstrategie betrachtet wird.
Passend dazu wird auch sehr deutlich, wie über entsprechende Marketingmaßnahmen mögliche Bestseller geplant werden können. Darüber hinaus geht es aber auch um die Frage, ob man als Autor:in überhaupt über alles schreiben darf und was schon als Diebstahl gilt. Nicht nur weil June Athenas Manuskript klaut und sich nach der Veröffentlichung kritische Stimmen darüber anhören muss, dass sie als weiße Autorin über historische Ereignisse in China schreibt, sondern sogar Athena, weil sie als privilegierte und reiche Frau mit chinesischen Wurzeln über arme Menschen Chinas schreibt, ohne selbst Armut erlebt zu haben. All das regt zum Nachdenken an.
Da das Buch wie eine Satire geschrieben ist, liest es sich trotz der Themen nicht zu ernst, sondern unterhaltsam. Es ist wirklich eine Kunst solche ernste Themen über eine so leichte Sprache rüberzubringen.
Fazit
Ein wichtiges Buch, das einen ungefilterten Blick auf die Literaturbranche wirft und zum Nachdenken anregt.
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