Dienstag, 29. September 2020

When we dream, Anne Pätzold

Copyright: Lyx

 Informationen:
Titel: When We Dream
Autor/in: Anne Pätzold
Verlag: Lyx / Bastei Lübbe
Seitenzahl: 408
Preis: 12,90 € 
Link: hier

Inhalt

Die 19-jährige Ella lebt zusammen mit ihren Schwestern in Chicago. Die Stadt ist ihr zu groß und zu laut. Am liebsten würde sie sich mit ihren Büchern und ihrem Zeichenblock in ihrem Zimmer zurückziehen und die Außenwelt vergessen. Doch dann lernt sie Jae-yong kennen und verliebt sich immer mehr in ihn. Was sie zu dem Zeitpunkt jedoch nicht weiß, ist dass er ein Mitglied der bekanntesten K-Pop-Band der Welt ist. 

Meine Meinung

Ich habe lange überlegt, ob ich When We Dream lesen soll. Anfangs hatte ich das nicht geplant, weil die Idee an typische Fanfictions erinnert. Als ich dann aber in Rezensionen gelesen habe, dass die Liebesgeschichte eher süß und langsam vorangeht, wollte ich dem Buch doch eine Chance geben, weil ich solche am meisten mag.

Die Liebesgeschichte ist wirklich süß und entwickelt sich im Vergleich zu anderen New Adult-Romanen langsamer und unschuldiger, was ich sehr mochte. Es gibt einige Szenen, die einem das Herz erwärmen und es macht viel Spaß die Chats zwischen Ella und Jae-yong zu lesen. Dafür, dass es kaum persönliche Treffen gibt, ist es der Autorin wirklich gut gelungen, die romantischen Gefühle zu beschreiben. Ich muss aber zugeben, dass ich den ersten Kuss als zu schnell und aufgesetzt empfunden habe. Vor allem, weil sie sich davor kaum persönlich getroffen haben und ich finde, dass Textnachrichten alleine nicht ausreichen, um eine so starke Bindung aufzubauen.

In dem Buch passiert nicht viel. Es ist aber dennoch nicht langweilig und ich mochte die dramafreie Wohlfühlatmosphäre. Es war erfrischend mal etwas Ruhigeres zu lesen. Dafür sind die letzten Seiten so spannend, dass man gar nicht anders kann als diese in einem Rutsch durchzulesen.

Jae-yong hat mein Herz gestohlen. Ich mochte seine zurückhaltende Art und seine Sicht auf die Welt. Mit ihm gibt es endlich einmal wieder einen rücksichtsvollen und unproblematischen Bookish-Boyfriend, die ich viel mehr als Bad Boys mag. Nur zu gerne hätte ich Kapitel aus seiner Sicht gelesen, weil er so interessant wirkt. Ella habe ich jedoch als etwas langweilig empfunden. Sie macht nicht wirklich etwas und zu Beginn hat sie auf mich sogar intolerant gewirkt, weil sie sich nicht einmal die Mühe gibt, Jae-yongs Namen richtig auszusprechen und sofort davon ausgeht, dass er kein Englisch spricht. Ich habe es auch schade gefunden, dass Ella sich nicht näher mit der koreanischen Kultur beschäftigt, nachdem sie Jae-yong kennenlernt, weil sie dadurch eher desinteressiert wirkt. Unsympathisch ist mir Ella zwar nicht, aber auch nicht mein neuer Lieblingscharakter. Sie durchläuft zudem keine Entwicklung und wirkt dadurch eher flach.

Ihre Schwestern sind mir dafür sehr sympathisch gewesen und ich hätte noch mehr von ihnen lesen können. Vor allem Liv bringt etwas Leben in die Geschichte. Die Dynamik zwischen  Ella, Liv und Mel stimmt und ich mochte die Szenen mit den Dreien sehr. Die weiteren Nebencharaktere kamen mir aber leider zu kurz und existierten irgendwie nur. Über Matt und Lana erfährt man kaum etwas und auch Erin nimmt irgendwie nur den Platz der besten Freundin ein. Alle wirken austauschbar und das habe ich schade gefunden. In dem Buch passiert nämlich kaum etwas und man liest hauptsächlich davon, dass Ella liest oder Disney-Filme guckt. Man hätte den Platz auch dafür nutzen können, um mehr über ihre Beziehungen zu Matt, Lana und Erin zu schreiben.

Wie ist es nun mit der K-Pop-Thematik? Die habe ich sehr gut umgesetzt gefunden. Vor allem, weil sie nicht zu aufdringlich ist und dadurch Personen, die kaum etwas damit am Hut haben, nicht überfällt. Das, was erwähnt wird, wird zudem respektvoll dargestellt. Ich finde das super, weil die Industrie aus westlicher Sicht leicht zu verurteilen ist. Hier merkt man auf jeden Fall, dass die Autorin gut recherchiert hat und sich damit auskennt. Ich hätte mir aber gerne mehr Inhalt zu NXT gewünscht, weil man kaum etwas über die Band und deren Gruppendynamik erfährt. Hier hätte ich es schön gefunden, wenn Ella sich vielleicht mehr dafür interessiert hätte. Aber nicht nur für NXT, sondern die koreanische Kultur an sich, weil die leider auch zu kurz kommt und ich finde, dass ein Buch mit dieser Thematik diese mehr einbringen sollte. Vor allem, weil der Platz da gewesen wäre.

Leider habe ich aber die gesamte Geschichte als unglaubwürdig empfunden. Ich habe sie zwar gerne gelesen, aber konnte nicht komplett in ihr verloren gehen. Ständig habe ich mich gefragt, warum sich Jae-yong in Ella verliebt, weil sie auf mich eher langweilig wirkt und anfangs auch gar nicht richtig für ihn und seine Kultur zu interessieren scheint. Manchmal wirkte es auf mich so, als ob Jae-yong es nur amüsant findet, dass sie ihn nicht kennt. Das Einzige, was die beiden verbindet ist ihre Leidenschaft für Bücher. Außerdem hat mir das Besondere gefehlt, denn When We Dream unterscheidet sich nicht sonderlich von kostenlosen Fanfictions mit derselben Thematik.

Das hört sich jetzt vielleicht eher negativ an, aber mir hat das Buch an sich dennoch gut gefallen und ich werde auch den zweiten Teil lesen. Ich hoffe, dass in diesem Ellas Charakter mehr Ecken und Kanten bekommt und die koranische Kultur mehr zum Thema wird.


Abschließende Bewertung

Idee:     

Spannung:      

Gefühle:     

Charaktere:     

Insgesamt:     


Fazit

Eine süße Liebesgeschichte mit einem tollen Bookish-Boyfriend, in der auch die K-Pop-Thematik gut umgesetzt wird.


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